Heer muss sparen: Kein Wundverband im Notfall

13.01.2020 12:07

Fehlendes Budget oder logistische Nachlässigkeit? Fest steht auf jeden Fall: Beim österreichischen Bundesheer sind sämtliche Vorräte eines speziellen Wundverbands abgelaufen - und werden (derzeit?) auch nicht nachbeschafft, wie es in einem internen Mail heißt. Die Überlebenschance eines Schussopfers würde - laut dem der „Krone“ vorliegenden Schreiben - dadurch vermindert.

Aufgefallen ist das Problem jüngst, als sich Soldaten für ihren im Februar bevorstehenden Auslandseinsatz in Afghanistan rüsten wollten: Ihre zur Grundausrüstung gehörenden Spezialverbände hatten ihre Haltbarkeitsdaten überschritten. Schnell stellte sich im Zuge dessen heraus: Dies betrifft den gesamten Lagerbestand des österreichischen Bundesheeres.

Und wie nun mit einem der „Krone“ vorliegenden Rund-Mail deutlich übermittelt wurde, ist derzeit weder eine Nachbestellung des Spezialverbands noch die Anschaffung eines Ersatz-Produktes angedacht. Was fatale Folgen haben könnte.

Denn es betrifft den Kompressenwundverband Compressed Gauze, mit dem unter anderem stark blutende Schussverletzungen gestopft werden, bevor man die Wunden normal verbindet. „Die Möglichkeit, eine Wunde so zu versorgen, steht den Soldaten in Zukunft nicht mehr zur Verfügung“, heißt es im Schreiben.

Weiters wird auch darauf hingewiesen, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit im Fall einer stark blutenden (Schuss-)Verletzung dadurch vermindert wird.

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