Hausmittel gegen Blasenschwäche: Möglichkeiten und Infos

21.01.2021 11:49

In der nass-kalten Wintersaison stellen sich viele die Frage: Gibt es eigentlich Hausmittel, die sich bei Blasenentzündungen bewährt haben? Die Antwort lautet: Ja, die gibt es.

Zwar ist die Einnahme von Antibiotika schulmedizinisch gesehen nach wie vor die verbreitetste Behandlung, doch eine Unterstützung durch Hausmittel kann sinnvoll sein. Der folgende Beitrag stellt Hausmittel vor, die bei Blasenentzündungen helfen können und zeigt ihre Einsatzmöglichkeiten, aber auch ihre Grenzen auf.

Vorbeugen ist besser als heilen

Es gibt eine Reihe an Tipps, wie man sich vorbeugend gegen Blasenentzündungen schützen kann. Dazu zählen Maßnahmen wie mindestens zwei Liter täglich zu trinken, bei Harndrang möglichst sofort die Toilette aufzusuchen oder eine sorgfältige Hygiene des Intimbereichs sicherzustellen. Kommt es dennoch zu einer Blasenentzündung, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.

Bewährte Hausmittel im Überblick

Seit vielen Generationen wissen sich Menschen bei Blasenentzündungen selbst zu helfen. Spezielle Blasen- und Nierentees stützen sich beispielsweise auf die Kraft der Natur. Auch die Behandlung mit Wärme hat sich bewährt, sowie der Verzicht auf Alkohol, Zitrus-Säfte oder Kaffee. Der folgende, kurze Überblick zeigt, welche Maßnahmen den Heilungsprozess fördern:

  • viel trinken
  • häufiges Wasserlassen
  • Wärmflaschen und warme Umschläge
  • Sitzbäder
  • der Verzehr von Heidelbeersaft, Preiselbeersaft oder Cranberrysaft
  • der Verzehr von speziellen Blasen- und Nierentees
  • der Verzicht auf Zitrus-Säfte, Kaffee und Alkohol

Von A wie Apfelessig bis Z wie Zinnkraut gibt es ganz unterschiedliche Hausmittel, die sich von Fall zu Fall positiv auf den Gesundheitszustand auswirken können. Sie alle haben ihre Berechtigung – schaden tun sie jedenfalls nicht. Hausmittel wirken jedoch nur in einem begrenzten Rahmen und schlagen nicht bei jedem in gleicher Weise an – hier gilt es also einfach, passende Maßnahmen auszuprobieren. Manchmal ist keine Besserung zu spüren, in anderen Fällen reicht es bereits, ein Hausmittel über kurze Zeit anzuwenden.

In der Ruhe liegt die Kraft: Stress reduzieren

Macht sich eine Blasenentzündung bemerkbar und sorgt für Beschwerden, sollten Betroffene nach Möglichkeit ihre Aktivitäten einschränken und sich schonen. Der tägliche Stress kann Entzündungen verschlimmern. Oft hilft bereits eine kleine Auszeit, etwas Ruhe und Entspannung, und viel Schlaf. Schlaf und Ruhe unterstützen die Arbeit des Immunsystems, welches die Bakterien auch ohne medikamentöse Unterstützung versucht, zu beseitigen.

Apfelessig als Bakterienkiller

Apfelessig soll schlank machen und es werden ihm viele weitere positive Eigenschaften nachgesagt. Manche schreiben ihm sogar eine stärkende Funktion zu. Andere gehen davon aus, dass er zur Nierenreinigung beiträgt. Wer mag, kann eine Apfelessig-Kur durchführen, die wie folgt abläuft:

  • Naturtrüben, ungefilterten Apfelessig in Bio-Qualität dreimal täglich einnehmen.
  • Ein Esslöffel Apfelessig wird in ein Glas mit lauwarmem Wasser gegeben und getrunken.

Da Erfahrungen zufolge hierbei eine schnelle Wirkung erzielt werden soll, ist es ratsam, stärkere Maßnahmen zu ergreifen bzw. den Arzt aufzusuchen, falls sich nach zwei bis drei Tagen keine Besserung bemerkbar macht. Funktioniert die Apfelessig-Kur, darf sie ruhig über einige Wochen hinweg fortgeführt werden, selbst wenn die akuten Symptome bereits beseitigt sind.

Ausgewählte Lebensmittel und ihre Wirkungen

Es gibt eine ganze Reihe an Lebensmitteln, die sich im Zusammenhang mit Blasenentzündungen als hilfreich erwiesen haben. Ihre Wirkung ist aber sicherlich von Fall zu Fall unterschiedlich.

Ingwer gilt beispielsweise als bekanntes Hausmittel bei Harnwegsinfektionen. Ihm werden entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Ein Tee aus Ingwer oder Ingwer in Speisen soll helfen, eine Entzündung schneller wieder loszuwerden.

Stangensellerie und Kürbiskerne wirken harntreibend. Ob ihre antibakteriellen Wirkstoffe tatsächlich auch etwas dazu beitragen, um eine Harnwegsinfektionen zu überwinden, bleibt aber fraglich. Auf jeden Fall sind Stangensellerie und Kürbiskerne gesunde Knabber-Alternativen zu Chips & Co.

Ein Geheimtipp aus Neuseeland ist Manuka-Honig. Diese Honigsorte enthält eine hohe Konzentration an Methylglyohxal. Dieser Inhaltsstoff soll Bakterien, Viren und Pilze bekämpfen. Pur oder zum Süßen von Tee, kann der Honig die Schmerzen beim Wasserlassen etwas mildern. Auch hier gilt es, den eigenen Körper aufmerksam zu beobachten, ob eine Wirkung spürbar ist.

Tees gegen Blasen- und Nierenschwäche

Blasen- und Nierentees beinhalten Kräuter, deren pflanzliche Wirkstoffe verschiedene Effekte erzielen. Birkenblätter wirken zum Beispiel harntreibend, Goldrutenkraut vermehrt hingegen die Urinausscheidung, löst Krämpfe und wirkt entzündungshemmend.

Ebenfalls häufig in Blasen- und Nierentees zu finden, sind Bärentraubenblätter, Brennnessel, Wacholder und der Acker-Schachtelhalm, denen ebenfalls krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen werden. Über den Tag verteilt werden 4-5 Tassen getrunken.

Wer einen Tee mit Bärentraubenblättern zu sich nimmt, sollte dies kurz vor dem Schlafengehen tun, damit sich die Inhaltsstoffe in der Blase anreichern. Ratsam ist es, die Teemischung direkt in der Apotheke zubereiten zu lassen. Dort ist die hohe Qualität der Kräuter gewährleistet.

Wärmflaschen, Dinkelkissen, Kirschkernkissen, Heizdecken

Den Unterleib und die Blasenregion zu wärmen, hat eine spürbar angenehme Wirkung. Die Wärme lockert die Blasemuskulatur und trägt dazu bei, krampfartige Schmerzen der Blasenentzündung zu mildern. Es spielt im Prinzip keine Rolle, ob eine klassische Wärmflasche, ein aufgeheiztes Dinkel- oder Kirschkernkissen oder eine entsprechende Heizdecke für die Wärmezufuhr benutzt wird. Alternativ sind auch warme Bäder oder feuchtwarme Wickel nützlich.

Sitzbäder mit Zinnkraut

Zinnkraut, auch unter dem Namen Acker-Schachtelhalm bekannt, ist eine Heilpflanze, die nicht nur zur inneren Anwendung als Tee, sondern auch zur äußeren geeignet ist. Für ein Zinnkraut-Sitzbad braucht es allerdings etwas Zeit und Muße für die Vorbereitung. Über Nacht wird das Kraut in Wasser eingeweicht, um die Inhaltsstoffe aus dem Acker-Schachtelhalm zu lösen. Dabei werden 100 g pro Liter genommen und fünf Liter pro Sitzbad eingesetzt. Am nächsten Tag wird der Sud aufgekocht und dann in die mit warmem Wasser gefüllte Badewanne gegeben. Der Wasserstand sollte so hoch sein, dass der Körper bis zur Nierenregion bedeckt ist.

Quelle