Grünkohl – Gesundes Wintergemüse

18.11.2019 14:13

Grünkohl ist kalorienarm, kann vielseitig verarbeitet werden und gehört zu den nährstoffreichsten Gemüsesorten.

Neben Rosenkohl, Rotkohl und Wirsing, hat auch Grünkohl in den Herbst-und Wintermonaten Hochsaison. Unter allen Kohlsorten gilt er als Vitamin-C-Bombe und besitzt zudem fast alle Vitamine aus der B-Gruppe. Erfahren Sie bei uns, was alles in Grünkohl steckt, welche positiven Eigenschaften er für unsere Gesundheit hat und welche leckeren Gerichte sich daraus zaubern lassen.

Ursprung, Herkunft und Geschichte des Grünkohls

Was viele unter uns nicht wissen, ist, dass der Ursprung jeder heute bekannten Kohlsorte der Urkohl – auch Wildkohl genannt – ist. Kohlrabi, Wirsing, Weißkohl, Blumenkohl, Rosenkohl wie auch Grünkohl und viele weitere sind entweder durch natürliche Kreuzungen oder gezielte Züchtungen mit Urkohl entstanden. Die ersten schriftlichen Überlieferungen über eine Kohlsorte mit krausigem Blattwerk stammen im Übrigen aus Griechenland um 400 vor Christus. Vermutlich handelte es sich dabei um den Vorläufer des heutigen Grünkohls, da keine anderen Kohlsorte diese Blätterstruktur aufweist.

Neben den botanischen Bezeichnungen „Brassica oleracea convar. acéphala var. sabéllica“ hat der Grünkohl im Laufe der Zeit viele verschiedene Namen bekommen. So wird er im Raum Oldenburg auch liebevoll „Oldenburger Palme“ oder „friesische Palme“ genannt. Weitere bekannte Synonyme für Grünkohl sind:

  • Winterkohl
  • Krauskohl
  • Federkohl
  • Blätterkohl
  • Braunkohl
  • Geschlitzter Kohl

Hauptanbaugebiete des Grünkohls sind heutzutage Großbritannien, Holland, Skandinavien und Norddeutschland. Obwohl der Kohl insbesondere zur kalten Jahreszeit gedeiht, wird er auch erfolgreich im Norden Amerikas und sogar in Ost- und Westafrika angebaut. In Italien wird vorrangig die mit dem Grünkohl verwandte Sorte „Cavalo nero“ (Schwarzkohl) kultiviert.

Grünkohl – Was steckt drin und wie gesund ist er?

Im alten Ägypten wurde Grünkohl als Heilmittel für über 87 verschiedene Krankheiten eingesetzt. Darunter zum Beispiel Kopfschmerzen, Gicht und Taubheit. Um die Verdauung anzuregen und zu regulieren, wurde sogar empfohlen, zu Beginn einer Mahlzeit ein bisschen frischen Kohl zu essen. Grünkohl wurde im Übrigen im alten Ägypten ausschließlich als Heilpflanze und nicht als reines Nahrungsmittel angebaut.

Auch die alten Griechen waren überzeugt von den zahlreichen positiven Eigenschaften des Grünkohls. Sie verwendeten zum Beispiel eine aus Grünkohlblättern hergestellte Brühe gegen Husten, Heiserkeit, Magenbeschwerden und Durchfall sowie zur Linderung von körperlichen Beschwerden nach übermäßigem Alkoholkonsum. Cato der Ältere, ein römischer Staatsmann, war sogar überzeugt davon, dass sich Brustkrebs mit einem einzigen zerstoßenen Grünkohlblatt besiegen lässt. Das hat sich leider bis heute nicht bewahrheitet.

Schaut man sich die Nährwertangaben pro 100 Gramm genauer an, wird schnell klar, warum Grünkohl als Superfood gilt:


Kalorien

49

Fett

0,93 g

Eiweiß

4,28 g

Kohlenhydrate

8,75 g

Wasser

84,04 g

Vitamin A

500 µg

Vitamin C

120 mg

Vitamin E

1,54 mg

Vitamin K1

704,8 µg

Vitamin B9

141 µg

Vitamin B3

1 mg

Vitamin B6

0,271 mg

Vitamin B2

0,13 mg

Vitamin B1

0,11 mg

Kalium

491 mg

Calcium

150 mg

Phosphor

92 mg

Magnesium

47 mg

Natrium

38 mg

Eisen

1,47 mg

Zink

0,56 mg

Betacarotin

8,68 mg

Inzwischen belegen im Übrigen zahlreiche medizinische Studien, dass Grünkohl eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat. So galt bis dato z.B. Brokkoli als unangefochtener Spitzenreiter im Segment Anti-Krebs-Gemüse. Das änderte sich im Jahr 2016, nachdem eine gemeinsame Studie der Uni Oldenburg und Uni Bremen feststellte, dass manche Grünkohlarten zehnmal so viele krebsvorbeugende Substanzen enthielten. Grund hierfür sind die in einer Vielzahl im Grünkohl enthaltenen Senfölglycoside, welche entgiftend wirken.

Leckere Grünkohl-Rezeptideen

Winterzeit ist eindeutig Grünkohlzeit. So finden sich zur kalten Jahreszeit zahlreiche deftige Grünkohlgerichte in den Küchen wieder. Während das schmackhafte Wintergemüse in Skandinavien, den Niederlanden und in weiten Teilen Deutschlands am liebsten mit Kassler, Schweinebacke, Bratwurst, Bregenwurst oder frische Mettwurst zubereitet wird, lieben die Norddeutschen ihr „Pinkel“ mit Grünkohl – eine grobkörnige Grützwurst.

Traditionell werden vor dem Grünkohlessen eine ausgedehnte Kohlfahrt bzw. Grünkohlwanderung unternommen. Um die hungrige Meute bei Laune zu halten, werden unterwegs kleine Spiele wie zum Beispiel Boßeln oder Klootschießen gespielt.

Tipp: Grünkohl sollten Sie nach Möglichkeit nicht lange kochen, sondern nur kurz dünsten oder dämpfen oder roh verzehren. Je länger der Kohl nämlich in Verbindung mit Hitze kommt, desto mehr verliert er an seinen wertvollen Inhaltsstoffen.

Grünkohl Smoothie

Für 2 Gläser benötigen Sie:

  • 150 g Grünkohl
  • 10 g Ingwer
  • 2 Orangen
  • 1 Banane
  • 250 ml Mineralwasser oder Kokosmilch

So geht’s:

  1. Grünkohl gründlich waschen und putzen. Anschließend blanchieren, abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken.
  2. Banane, Ingwer und Orange schälen und klein schneiden.
  3. Gemüse und Obst gemeinsam mit Mineralwasser oder Kokosmilch in einen Mixer geben und alles fein pürieren.

> Gesunde Smoothie-Rezepte für den Winter

Grünkohl Pesto

Für 2 Portionen benötigen Sie:

  • 250 g Tagliatelle
  • 50 g Grünkohl
  • 50 g Petersilie
  • 30 g Parmesan
  • 30 g Pinienkerne
  • 120 ml Olivenöl
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 Limette
  • Salz, Pfeffer, Zucker

So geht’s:

  1. Nudeln nach Packungsanweisung kochen.
  2. Knoblauch schälen und vierteln.
  3. Grünkohlblätter vom Strunk befreien, putzen und grob schneiden.
  4. Petersilie waschen, trocken tupfen und zupfen.
  5. Parmesankäse reiben und Limette auspressen.
  6. Grünkohl, Petersilie, Parmesan, Knoblauch, Limettensaft, Olivenöl sowie jeweils eine Prise Salz, Pfeffer und Zucker in den Mixer geben. So lange pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
  7. Gekochte Nudeln mit mit 3-4 Esslöffeln Grünkohl-Pesto (pro Portion) servieren.

Quelle