GERUPFTE PECHVÖGEL Hier werden Hühner wieder glücklich

13.01.2020 12:09

Huhn Fredda ist noch etwas nackig, aber das Federkleid wird wiederkommen

Gedern - Ihr Federkleid ist ausgerupft, Kontakt zu Menschen hatte sie nie, Tageslicht war ein Fremdwort: Auf den ersten Blick wirkt Huhn Fredda wie ein echter Pechvogel. Doch Tierfreundin Bettina Goldemann (55) hat Mitleid mit dem Tier, nimmt es bei sich zu Hause auf.

Bettina Goldemann mit einem ihrer gerupften Schützlinge

Fredda und 1499 weitere Hühner wurden im Dezember von einer Tierschutzorganisation vor dem Tod gerettet. Das Federvieh lebte bis dahin auf einem Geflügel-Betrieb im Sauerland. „Fredda war nur dafür da, massenhaft Eier zu legen. Wenn ihre ‚Leistung‘ nachlässt, werden diese Hühner mit ca. 15 Monaten geschlachtet“, behauptet Goldemann. „Sie sind Legehybride, am Ende noch drei Cent wert.“

Bedenklich: Fredda kommt aus einer Bodenhaltung - und trotzdem war ihr Zustand erbärmlich. „Die Tiere sind eng aufeinander gepfercht - vermutlich aus Langeweile und Stress beginnen sie, sich gegenseitig die Federn auszupicken“, so die ehemalige Lehrerin.

Die vier Hühner bekommen Wärme, Futter und Liebe

Bei Bettina Goldemann leben Fredda und drei weitere Vögel - Frau Rosa, Franzi und Friede - jetzt im echten Hühner-Paradies. „Wir haben unseren Heizungskeller umfunktioniert - mit Einstreu, einer Wärmelampe, einem kleinen Häuschen, genügend Futter und Bewegungsfreiheit.“ Die Tiere dürfen noch nicht raus - zu kalt ohne Federn.

„Bis vor ein paar Tagen mussten sie sogar kleine Pullis tragen, die meine Mutter extra genäht hat“, so die Tierretterin. „Als Fredda bei uns ankam, sah sie aus wie ein Hähnchen aus der Gefriertruhe, nur mit Kopf und Krallen. Ganz kahl und glatt wie ein Babypopo.“

Mittlerweile wachsen die Federn des Huhns langsam aber wieder nach. Sobald es draußen wärmer, dürfen die Tiere einen großen Hühnerstall mit Auslauf im Garten beziehen.

Quelle