Sie haben eine kleine ungenutzte Fläche in Ihrem Garten, die Sie gerne in ein Gemüsebeet umwandeln würden? Hier finden Sie hilfreiche Tipps.
Inhalt
- Der richtige Standort für das Gemüsebeet
- Gemüsebeet planen: Maße und Einfassung
- Vorbereitung des Bodens: Zwei Methoden
- Gemüsebeet anlegen ohne Umgraben
- Bodenvorbereitung mit Umgraben
- Welche Gemüsepflanzen möchte ich anbauen?
- Mischkultur und Fruchtfolge im Gemüsebeet
- Anbauplan erstellen: Gemüsebeet optimal nutzen
Der richtige Standort für das Gemüsebeet
Bei der Planung Ihres Gemüsebeetes kommt es zu Beginn auf den richtigen Standort an, denn Gemüsepflanzen wie Salat, Tomaten oder Kartoffeln lieben Sonne! Das Beet sollte daher bestenfalls sechs oder mehr Stunden Sonne pro Tag erhalten. Große Bäume oder eine Hecke neben dem Beet sorgen nicht nur für Schatten, sondern können mit ihren flachen Wurzeln auch die Gemüsepflanzen stören. Außerdem sollte die Beetfläche möglichst gerade sein und ein nahe gelegener Wasseranschluss erleichtert Ihnen die spätere Bewässerung enorm. Um die Gemüsepflanzen vor zu viel Wind zu schützen, können Sie das Beet mit geeigneten Pflanzen oder Materialien umranden. Dazu verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt mehr.
Gemüsebeet planen: Maße und Einfassung
Die Größe Ihres Beetes hängt natürlich in erster Linie von der freien Fläche in Ihrem Garten ab. Dennoch sollte das Gemüsebeet nicht zu groß sein, rechteckig und mehrere größere und kleinere Laufwege enthalten, von denen aus Sie das Beet bearbeiten, bewässern und das Gemüse ernten können.
In der Breite haben sich 1,20 Meter bewährt. Die Länge des Beetes sollte für Einsteiger fünf Meter betragen. Das Beet lässt sich dann in drei Beetabschnitte (Segmente) gliedern, die Sie jedes Jahr unterschiedlich bepflanzen können. Zwischen den Abschnitten werden die Laufwege integriert. Hauptwege sollten zwischen 60 und 80 cm betragen, Nebenwege sind in der Regel 30 Zentimeter. Die Aufteilung Ihres Beetes könnte zum Beispiel drei Teilbeete à 120 Zentimeter mit jeweils zwei Wegen à 70 Zentimeter zwischen den Beeten betragen oder sie entscheiden sich für 130 Zentimeter Beetfläche und 55 Zentimeter Zwischenweg.
Tipp: Fertigen Sie im Vorfeld eine Skizze an, damit Sie sich besser vorstellen können, wie viel Platz Ihr Gemüsebeet im Garten beansprucht.
Damit sich Ihr Beet optisch gut in den Garten integriert und die Gemüsepflanzen zusätzlich vor Wind und Schädlingen wie Schnecken geschützt sind, ist eine Beetumrandung hilfreich. Hierfür eignen sich sowohl Naturmaterialien, wie Totholz oder kleinere Flechtzäune, als auch eine gepflanzte Einfassung. Pflanzen Sie als Umrandung zum Beispiel Buchsbaum oder Stauden. Um die Reihenbeete von den Wegen abzugrenzen können Sie Holz oder auch Naturstein verwenden. Die Wege lassen sich hervorragend mit Rindenmulch befestigen oder auch mit Steinplatten auslegen.
Vorbereitung des Bodens: Zwei Methoden
Haben Sie Standort und Maße Ihres Gemüsebeetes festgelegt, geht es an die Vorbereitung des Bodens. Planen Sie Ihre Ernte mit ausreichend Vorlauf, können Sie bereits im Herbst mit der bodenschonenden Vorbereitung Ihres Beetes beginnen und auf das kräftezehrende Umgraben verzichten. Insbesondere, wenn das Beet auf einer Rasenfläche angelegt werden soll, kostet das Entfernen der Grasnarbe viel Kraft und Zeit und für den Boden wertvolle Mikroorganismen werden gestört. Möchten Sie jedoch schon nach kurzer Zeit Pflanzen auf die Fläche ausbringen, kommen Sie um das Umgraben des Bodens meist nicht herum. Lesen Sie sich also beide Methoden Schritt-für-Schritt durch und entscheiden Sie im Anschluss, wie Sie den Boden vorbereiten wollen.
Gemüsebeet anlegen ohne Umgraben
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Stecken Sie die Maße für Ihr Beet ab.
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Bedecken Sie den Boden mit unbedruckter Pappe (Kartonage) und fixieren Sie diese an den Ecken mit Holzpflöcken oder Steinen.
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Verteilen Sie über der Kartonage ca. 15 Zentimeter Kompost oder auch Pferdemist oder Mutterboden.
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Das Beet mit einer Zehn-Zentimeter-Schicht Mulch bedecken und bis zum Frühjahr ruhen lassen. Oder nach ca. drei Wochen Pflanzen in das Beet pflanzen und mulchen, sobald die Pflanzen groß genug sind.
Diese sanfte und kräfteschonende Form der Bodenvorbereitung wird häufig gewählt, wenn man ein Bio- oder Permakultur-Beet anlegen möchte. Innerhalb weniger Wochen stirbt das Gras vollständig ab und die im Boden lebenden Mikroorganismen zersetzen die angelegten Schichten, samt Pappe. Es entsteht ein Boden, der alle wichtigen Nährstoffe für Ihre Gemüsepflanzen bereithält.
Bodenvorbereitung mit Umgraben
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Markieren Sie Ihre Beetfläche, zum Beispiel mithilfe von Schnüren.
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Stechen Sie die Grasnarbe mit einem Spaten ab.
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Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel ca. 20 bis 30 Zentimeter tief und sammeln Sie alte Wurzeln heraus.
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Arbeiten Sie pro Quadratmeter ca. 15 Liter Kompost, Muttererde oder Pferdemist in den Boden ein.
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Grubbern Sie den Boden anschließend mit einem einzinkigen Grubber, in Längs- und Querrichtung.
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Oberfläche zum Schluss glatt harken.
Anschließend sollte das Beet mindestens eine Woche lang ruhen und sich setzen können. Vor dem Bepflanzen den Boden nochmals auflockern, für den Fall, dass er sich bereits wieder verdichtet hat.
Welche Gemüsepflanzen möchte ich anbauen?
Ist das Beet angelegt und der Boden vorbereitet, sollte an einem Pflanzplan gearbeitet werden. Hierfür müssen Sie entscheiden, welche Gemüsesorten Sie gerne anpflanzen würden. Das oberste Gebot lautet natürlich: Pflanzen Sie an, was Sie gerne essen möchten! Außerdem sollten Sie überlegen, wie viel Sie selbst essen können und welche Gemüsesorten sich zum Beispiel gut einlagern lassen (Kartoffeln, Zwiebeln). Gerade Einsteiger sollten Gemüsepflanzen kultivieren, die in unserer Klimazone sehr gut gedeihen. Erzielen Sie bereits nach kurzer Zeit eine reichhaltige eigene Ernte, können Sie im darauffolgenden Jahr etwas mutiger werden.
Mischkultur und Fruchtfolge im Gemüsebeet
Haben Sie eine Liste mit Gemüsesorten zusammengestellt, die Sie gerne in Ihrem Gemüsebeet anbauen möchten, müssen Sie diese im nächsten Schritt auf Ihre drei Beet-Segmente verteilen. Hierzu ist es sinnvoll, die Gemüsepflanzen nach ihrem Nährstoffbedarf zu sortieren. In Fachkreisen spricht man von Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern.
Die Starkzehrer wachsen im ersten Jahr im ersten Beet, die Mittelzehrer im mittleren Beet und die Schwachzehrer im dritten Beet. Im kommenden Jahr wandern dann die Mittelzehrer in das Beet der Starkzehrer, also in Beet 1 und die Schwachzehrer in die Mitte. Diese Rotation sorgt dafür, dass der Boden optimal genutzt wird und Sie ihn nicht einseitig belasten. Mittel- und Schwachzehrer profitieren also in den kommenden Jahren von den verbleibenden Nährstoffen der Starkzehrer und sie müssen lediglich das Beet mit den Starkzehrer erneut mit Kompost und Dünger anreichern. Wenn Sie diese Fruchtfolge, also den Einfluss der Vorkultur auf die Nachkultur beachten, können Sie Ihr Gemüsebeet optimal nutzen. Bei drei Beeten bietet sich eine Drei-Jahres-Fruchtfolge an. Die drei gebildeten Gruppen rotieren dann in jährlichem Wechsel.
Diese Form der Mischkultur hat außerdem noch weitere Vorteile. Die Pflanzen können zum Beispiel auch im Hinblick auf Schädlinge und Krankheiten einen positiven Einfluss aufeinander haben. Informieren Sie sich jedoch vorab darüber welche guten und schlechten Nachbarn sowie welche guten und schlechten Beetnachfolger Ihre ausgewählten Gemüsepflanzen haben. Wir haben Ihnen in diesem Artikel einige Beispiele für Mischkulturen aufgeführt:
Anbauplan erstellen: Gemüsebeet optimal nutzen
In einem Gartentagebuch können Sie Ihre Planung festhalten und gezielt darauf achten, dass zum Beispiel Pflanzen aus derselben Pflanzenfamilie nicht aufeinanderfolgen und schnell wachsende Gemüsepflanzen nicht direkt neben langsam wachsenden kultiviert werden und ihnen zu viele Nährstoffe rauben und Schatten spenden.
Neben Mischkultur und Fruchtfolge spielt auch die Folgekultur eine Rolle, wenn Sie das ganze Jahr über Gemüse ernten möchten. Die verschiedenen Gemüsearten wachsen nämlich nicht alle zur gleichen Zeit. Schauen Sie sich Ihre ausgewählten Pflanzen also genau an und überlegen Sie, welche sich als Vor- oder Nachkultur eignen. So lassen sich Spinat und Radieschen zum Beispiel hervorragend im Frühjahr pflanzen, Zucchini und Tomaten dann ab Mitte Mai. Sie werden schnell merken, dass sich einige Hauptkulturen wunderbar mit schnell wachsenden Vor- und Nachkulturen kombinieren lassen.