Feuerpause zwischen Israel und Hamas ausgelaufen – Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen

01.12.2023 11:29

Die Hoffnung auf eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg hat sich zerschlagen. Israels Armee hat die Kämpfe gegen die islamistische Hamas nach eigenen Angaben wieder aufgenommen - und wirft den Terroristen Bruch der Vereinbarung zur Feuerpause vor.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Kampfflugzeuge seien gegenwärtig dabei, Ziele der islamistischen Hamas in dem abgeriegelten Gebiet anzugreifen, teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit. 

Israel wirft Hamas einen Verstoß gegen die Waffenruhe vor

Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee. Sie hatte kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben zunächst einen mutmaßlichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Anschließend wurden mehrere Angriffe aus dem abgeriegelten Gebiet Richtung Israel gemeldet, die nicht abgefangen worden seien.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von schweren Kämpfen in der Stadt Gaza und anderen Gebieten im Norden des Gazastreifens. Im Zentrum des Gazastreifens gebe es nahe der Flüchtlingslager Nuseirat und Bureidsch zudem Panzerbeschuss, hieß es. Die BBC meldete zudem unter Berufung auf die Hamas Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens. Eigene Quelle hätten dies bestätigt, berichtete der britische Sender.

Beide Seiten hatten unter Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA vor einer Woche eine Feuerpause vereinbart, die seither zwei Mal verlängert worden war - zuletzt um einen Tag. In der Zeit wurden von der Hamas Dutzende israelischer Geiseln freigelassen, im Gegenzug setzte Israel palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Zudem gelangten weitere Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen.

US-Außenminister Blinken warnte vor zivilen Opfern

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Donnerstag Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es "zwingend erforderlich", dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er.

Während der Waffenruhe wurden im Rahmen einer Einigung zwischen Israel und der Hamas bislang 80 von der Palästinenserorganisation aus Israel verschleppte Geiseln befreit. Im Gegenzug wurden 210 palästinensische Häftlinge freigelassen. Außerdem wurden 23 Thailänder, ein Philippiner und ein russisch-israelischer Doppelstaatler außerhalb der Vereinbarung freigelassen.

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