FEHLENDE NISTMÖGLICHKEITEN Schwalben-Bestände drastisch zurückgegangen: So helfen Sie jetzt den Frühlingsboten

21.03.2019 11:40

Jetzt kehren Rauch- und Mehlschwalben aus ihren Winterquartieren zurück. Wir verraten, was Sie tun können, um ihnen den Nestbau zu erleichtern

Zum Frühlingsbeginn am 20. März können wir auch mit den ersten gefiederten Frühlingsboten rechnen. Denn aus ihren Winterquartieren in Afrika kehren nun die beiden in Deutschland heimischen Schwalbenarten zurück. Beide sind leicht zu unterscheiden: Rauchschwalben haben eine rote Kehle, Mehlschwalben, die sich mit der Heimreise noch bis Mitte April Zeit lassen, sind dagegen an ihrer rein weißen Unterseite zu erkennen.

Beide Schwalbenarten waren in Deutschland weit verbreitet, doch seit 1985, so schätzen Ornithologen, sind die Bestände um rund 20 Prozent zurückgegangen. Grund dafür sind unter anderem fehlende Nistmöglichkeiten und fehlendes Nistmaterial. Denn beide Schwalbenarten bauen ihre Nester aus feuchtem Lehm oder Erde, die sie mit ihrem Speichel vermengen.

Nistgelegenheiten für Schwalben offenhalten

Rauchschwalben nisten eher im Inneren von Gebäuden, zum Beispiel Ställen, und sind darum eher in ländlichen Gegenden anzutreffen. Scheunen, Garagen und andere mögliche Nistgelegenheiten sollten während der gesamten Brutsaison offengehalten werden. Meist reicht ein kleines Einflugloch schon aus.

Mehlschwalben dagegen fühlen sich auch in Städten wohl - und bauen ihre Nester gerne unter geschützte Dachvorsprünge. In den Städten fehlt den Mehlschwalben allerdings oft das benötigte Baumaterial: feuchter Lehm. "Offene, feucht gehaltene Bodenstellen helfen den Schwalben, ihre alten Nester zu ersetzen", sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. "Wo dies nicht möglich ist, können unter Vorsprüngen in mindestens 2,5 m Höhe Kunstnester angebracht werden, die ebenfalls gern angenommen werden." Auch Rauchschwalben freuen sich über Lehmpfützen, die sich auf einer offenen Fläche befinden sollten, um anschleichenden Katzen keine Deckung zu bieten. Zudem sollten sie sich nicht weiter als 300 Meter vom Nest befinden.

Die Nester der beiden Schwalbenarten sind leicht zu unterscheiden: Während die Mehlschwalbe nur ein Einflugloch freilässt, ist das Nest der Rauchschwalbe eher wie ein Balkon konzipiert. Übrigens sind nicht nur die Tiere, sondern auch ihre Behausungen gesetzlich schützt - und dürfen weder entfernt noch beschädigt werden. Wer sich an den Ausscheidungen der Flugkünstler stört, der kann einen halben Meter unter den Nestern oder Nisthilfen ein Brett anbringen.

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