FDP-Wähler wollen in der Ampel bleiben

08.11.2023 11:12

Einige FDP-Politiker wollen raus aus der Berliner Regierung. Doch die meisten Wähler der Partei sehen das anders. Nur bei einer besonderen Gruppe ist der Ampel-Frust hoch.

Nach den jüngsten Wahlniederlagen und schlechten Umfrageergebnissen fordern einige FDP-Politiker den Ausstieg aus der Koalition in Berlin. Einer Forsa-Umfrage für den stern zufolge ist allerdings die Mehrheit der FDP-Wähler – so wie eine Mehrheit der Deutschen insgesamt – für einen Verbleib der Liberalen in der Ampel-Regierung.

Nur 29 Prozent der FDP-Wähler sind für eine Aufkündigung der Koalition, 68 Prozent sind für die Fortsetzung des Bündnisses, drei Prozent äußern keine Meinung. Bei den Deutschen insgesamt plädieren 38 Prozent für einen Regierungsbruch, 52 Prozent sind dagegen, zehn Prozent haben keine Meinung.

Unter FDP-Wählern von 2021 ist eine Mehrheit für die Aufkündigung

Das Bild ändert sich etwas, wenn man diejenigen fragt, die bei der letzten Bundestagswahl für die FDP gestimmt haben. Damals hatte die Partei 11,5 Prozent erreicht. Aktuell stehen die Liberalen in den Umfragen zwischen vier und sechs Prozent, würden also die Hälfte bis zwei Drittel der Stimmen verlieren. Von den Wählern von 2021 plädieren 45 Prozent für eine Aufkündigung der Koalition, 55 Prozent sind für einen Verbleib in der Regierung. Bei den Selbstständigen, die zum liberalen Klientel zählen, ergibt sich ein Patt: je 48 Prozent für das Beendigen bzw. Fortsetzen der Ampel.

Manfred Güllner, Chef des Forsa-Instituts interpretiert die Zahlen so: "Dass fast die Hälfte der FDP-Wähler bei der Bundestagswahl 2021 und auch der Selbständigen – eigentlich die Kernwählerschaft der Liberalen – der FDP rät, die Ampel-Koalition zu verlassen, zeigt, wie unzufrieden weite Teile des Mittelstands mit der Arbeit der FDP in der Regierung sind, durch die man die Interessen des Mittelstands bislang offenbar nicht in dem erhofften Maße vertreten sieht."

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 2. und 3. November 2023 erhoben. Datenbasis: 1006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Quelle