Fast jeder tut es: So gefährden Millionen Menschen täglich ihr Augenlicht.

18.05.2018 20:47

Ein 40-jähriger Mann hatte eine schlechte Angewohnheit. Er starrte jeden Abend mindestens 30 Minuten im Dunkeln auf sein Handy. Eines Tages suchte er einen Augenarzt auf, weil er unter Sehproblemen litt. Sein Auge war bereits gerötet, da der Glaskörper im Auge erheblichen Schaden genommen hatte. Es stellte sich nach mehreren Untersuchungen heraus, dass er unter Augenkrebs litt. Bei dieser – wenn auch seltenen – Krebserkrankung kommt es zu Symptomen wie Lichtblitzen, unscharfem Sehen oder auch schwarzen Flecken im Sehfeld. Solche Beschwerden treten jedoch auch bei vielen anderen Augenkrankheiten auf, weshalb nicht einmal Augenärzte gleich an diese schlimme Erkrankung denken. 

Die Auswirkungen von UV-A- und UV-B-Licht auf den Körper

Eine Ursache für die Entstehung von Tumoren am Auge ist eine übermäßige UV-Einstrahlung. Doch nicht nur eine Überdosis von ultraviolettem Licht ist schädlich für das Auge, sondern auch von blauviolettem, welches ungehindert in das Auge eindringt. Ist das Auge zu viel ultraviolettem und/oder blauviolettem Licht ausgesetzt, kann es zu erheblichen Augenschäden kommen, etwa Bindehautentzündungen, grauem Star oder dauerhaften Netzhautschäden. Auch das Augenkrebsrisiko steigt.

Immer häufiger werden Glühbirnen durch LEDs, Energiesparleuchtmittel und Xenon-Licht ersetzt. Nicht nur durch diese Leuchtmittel sind die Augen viel mehr blauem Licht ausgesetzt als früher: Smartphones, Computer, Fernsehgeräte und andere Displaygeräte geben ebenfalls blaues Licht ab, welches eine kürzere Wellenlänge als das ultraviolette Licht hat und somit besonders schädlich für die Augen ist. 

Jedoch ist die Einstrahlung von blauem Licht auf die Augen innerhalb einer Stunde unter bedecktem Himmel 30-mal höher als bei einer einstündigen Bildschirmnutzung in einem geschlossenen Raum. Inwiefern das Starren auf den Display also wirklich schädlich für die Augen ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Jedoch blinzeln Menschen vor dem Display weniger, was zu gereizten und trockenen Augen führen kann. Auch ist es notwendig, öfter einmal in die Ferne zu schauen, damit sich die Augen entspannen können und das Risiko für eine Kurzsichtigkeit gering gehalten wird.

Ultraviolettes und blaues Licht zu meiden, wäre trotz der möglichen Gesundheitsrisiken jedoch ebenso fatal. Denn eine angemessene Menge an Licht kurbelt die Serotoninproduktion im Gehirn an, was zu Glücksgefühlen führt. Außerdem ist Licht an der Steuerung des Hormonhaushaltes beteiligt und sorgt für einen ausgewogenen Schlaf- und Wachrhythmus. Helligkeit sorgt also dafür, dass der Mensch sich wach, energiegeladen und leistungsfähig fühlt. Insbesondere blaues Licht hilft zudem dabei, Depressionen und Schlafstörungen zu überwinden. 

So schützt du deine Augen vor Schäden   

Inzwischen gibt es Brillengläser sowie Brillenglasbeschichtungen mit einem Blaufilter, die auch in Innenräumen genutzt werden können. Zudem können warmweiße Lichtquellen (Farbtemperatur <3300 K) gewählt werden. Diese Maßnahmen lohnen sich vor allem für Personen, die sehr häufig und langandauernd, vor allem in den Abendstunden, dem blauen Licht ausgesetzt sind. Draußen sollten die Augen bei Sonnenwetter mit einer Sonnenbrille geschützt werden. Beim Kauf einer Sonnenbrille ist es wichtig, auf das CE-Kennzeichen zu achten. Somit kannst du dir sicher sein, dass der UV-Schutz bis 380 Nanometer reicht und die Augen somit ausreichend vor UV-Licht geschützt werden. 

Blaues und ultraviolettes Licht sind also nicht per se schädlich für die Augen: Es kommt auf die Menge an. Wer die Tipps zum Schutz der Augen beachtet, muss sich um lichtbedingte Augenschäden keine Sorgen machen. Bei ungewöhnlichen Symptomen sollte jedoch prinzipiell ein Arzt aufgesucht werden, denn schließlich sind die Augen unser wohl wichtigstes Sinnesorgan!

 

Quelle