Fast 3000 Euro fehlen: Deutsche Durchschnittsfamilie rutscht unters Existenzminimum

15.04.2019 12:29

Für Familien mit drei und mehr Kindern ist in den vergangenen Jahren das Armutsrisiko größer geworden. Die Deutsche Durchschnittsfamilie rutscht inzwischen sogar unter das Existenzminimum.

Das zeigt eine Untersuchung im Auftrag des Familienbundes der Katholiken und des Deutschen Familienverbandes, aus der die „Welt am Sonntag“ zitiert. Grund für diese Entwicklung sei unter anderem die Belastung mit Steuern und Abgaben, die selbst für Familien mit einem mittleren Jahreseinkommen zwischen 30.000 bis 50.000 Euro brutto schon relativ hoch sei.

Ziehe man vom Nettoeinkommen das gesetzlich garantierte Existenzminimum von Eltern und Kindern ab, dann rutschten viele Familien sehr schnell in die roten Zahlen, so das Ergebnis der Studie.

Fast 3000 Euro fehlen - und das Minus wächst mit jedem Kind

Den Berechnungen zufolge liegt das Einkommen einer Familie, die brutto 35.000 Euro im Jahr verdiene und zwei Kinder habe, nach Abzug von Sozialabgabenund Steuern monatlich 232 Euro unter dem Existenzminimum. Im Gesamtjahr summiere sich dieses Minus auf 2779 Euro.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Verdienst von Familien betrug in Deutschland im vergangenen Jahr 35.189 Euro - also gerade einmal 189 Euro mehr als das hier angesetzte Beispiel. Und selbst Familien mit 50.000 Euro Jahresbruttoeinkommen fallen mit mehr als drei Kindern bereits in den roten Bereich. Für Familien mit fünf Kindern addiere sich der Fehlbetrag sogar auf 17.839 Euro, so die Studie.

Vor fünf Jahren fiel das Jahresminus für Familien mit zwei Kindern und 35.000 Euro Jahreseinkommen laut der Studie noch deutlich niedriger aus: Es lag bei 807 Euro. Familien mit fünf Kindern verdienten damals netto14.391 Euro weniger als das Existenzminimum.

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