Erneut Gefechte zwischen Israelis und Palästinensern – Verwirrung über Bodentruppen-Einsatz im Gazastreifen

14.05.2021 11:19

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit 20. März unter 100 +++ US-Pipeline-Betreiber beliefert nach Hackerangriff wieder Kunden +++ FDP startet Bundesparteitag +++ Die Nachrichtenlage am Freitagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

die Eskalation in Nahost geht weiter – und bleibt unübersichtlich. In der Nacht gab es nach Angaben von Nachrichtenagenturen heftige Artilleriegefechte zwischen Israelis und Palästinensern. Zunächst teilte die israelische Armee mit, dass Bodentruppen im Gazastreifen im Einsatz seien, stellte jedoch inzwischen klar, dass "keine Soldaten" in das Gebiet vorgedrungen seien. Es habe ein internes Kommunikationsproblem gegeben, erläuterte ein Sprecher. Unterdessen sollen am Sonntag die diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Beilegung des Konflikts im UN-Sicherheitsrat fortgesetzt werden.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:

Artilleriegefechte zwischen Israelis und Palästinensern

In der Nacht gab es Gefechte zwischen Israelis und Palästinensern am Gazastreifen. Über der dicht besiedelten Stadt Gaza stiegen Feuerbälle auf, wie Reporter berichteten. Aus dem Gazastreifen wurden erneut Dutzende Raketen auf die südisraelischen Küstenstädte Aschdod und Aschkelon sowie in die Umgebung des Ben-Gurion-Flughafens von Tel Aviv abgefeuert. 

Zudem seien aus dem Süden des Nachbarlandes Libanon drei Raketen auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Eine Quelle aus dem Umfeld der Hisbollah versicherte, die schiitische Miliz habe nichts damit zu tun. Aus libanesischen Militärkreisen hieß es, die Geschosse seien unweit eines palästinensischen Flüchtlingslagers abgeschossen worden. Meldungen über Tote und Verletzte liegen nicht vor.

UN-Sicherheitsratstreffen zu Nahost erst am Sonntag

Der UN-Sicherheitsrat soll sich am Sonntag mit dem eskalierenden Nahost-Konflikt befassen. Die virtuelle Sitzung sei auf Antrag von China, Norwegen und Tunesien auf Sonntag um 16 Uhr MESZ angesetzt worden, teilten Diplomaten bei den Vereinten Nationen in New York am Donnerstag mit. Auch die USA, die die Absage einer für diesen Freitag geplanten Sicherheitsratssitzung bewirkt hatten, seien einverstanden.

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit 20. März unter 100

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstmals seit dem 20. März wieder die Schwelle von 100 unterschritten. Nach Stand des RKI-Dashboards von 04.56 Uhr lag der Wert bei 96,5 (20. März: 99,9). Am Vortag hatte das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 103,6 angegeben, am Freitag vor einer Woche mit 125,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.336 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.485 Neuansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 190 neue Todesfälle verzeichnet.

US-Pipeline-Betreiber beliefert nach Hackerangriff wieder Kunden

Nach Panik-Benzinkäufen nach dem Hackerangriff auf eine US-Pipeline deutet sich eine Entspannung der Lage an: Der Pipeline-Betreiber Colonial nahm die Versorgung von Kunden mit Treibstoff wieder auf. Bis zu einer Normalisierung der Lage könnten aber noch Tage oder gar Wochen vergehen. Derweil berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg, Colonial Pipeline habe den Hackern fünf Millionen Dollar Lösegeld gezahlt. Der Pipeline-Betreiber war vergangene Woche Ziel eines Angriffs mit einem Erpressungstrojaner geworden. Nun wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

Nach Pokalsieg: 200 Fans feiern in Dortmunder Innenstadt 

Bis zu 200 BVB-Fans haben nach dem DFB-Pokalsieg der Dortmunder gegen RB Leipzig am Borsigplatz gefeiert. "Es wurde vereinzelt Pyrotechnik gezündet", teilte eine Sprecherin der Polizei Dortmund am frühen Morgen mit. Zu Auseinandersetzungen unter den Fans kam es nicht. Die Polizei löste die Ansammlung nach kurzer Zeit wieder auf. Dortmund hatte gegen Leipzig am Donnerstagabend mit 4:1 im Berliner Olympiastadion gewonnen.

Das wird heute wichtig:

Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:

FDP startet Bundesparteitag

Mit einem dreitägigen digitalen Parteitag bereitet die FDP den Wahlkampf zur Bundestagswahl im September vor. Dabei sollen die 662 Delegierten das Wahlprogramm verabschieden sowie Präsidium und Bundesvorstand neu wählen. Als Parteichef tritt erneut Christian Lindner an, der die Freien Demokraten auch als Spitzenkandidat in die Wahl führen will.

"Tübinger Modell" startet wieder – mit Luca-App

Läden sollen nach dreiwöchiger Pause aufgrund der "Bundesnotbremse" wieder für Kunden mit negativem Schnelltest und vereinbartem Termin öffnen können. Dies sei möglich, da die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, im Kreis Tübingen am fünften Tag in Folge unter 150 lag.

Eine Millionen Dollar für eine Impfung

Im US-Bundesstaat Ohio kann eine Corona-Impfung künftig mit einer Million US-Dollar belohnt werden – man muss dafür allerdings bei einer Impflotterie gewinnen. Alle Bürger, die mindestens ihre erste Impfung erhalten haben, können gewinnen, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Mike DeWine, über Twitter erklärte.

Griechenland macht wieder auf

Am Samstag, den 15. Mai, ist in Griechenland der offizielle Startschuss der Tourismus-Saison 2021. Dann fallen die meisten der bisherigen Corona-Einschränkungen weg, unter anderem das Reiseverbot innerhalb des Landes. Entsprechend wurden touristische Inseln bereits außer der Reihe geimpft. Auch die deutsche Tourismus-Industrie ist am Start: So nimmt beispielsweise der Reisekonzern Tui seine Kreuzfahrten und Flüge wieder auf.

Termin zu Prozessstart gegen Italiens Ex-Innenminister Salvini

Der Richter hat eine Entscheidung angekündigt, ob ein Prozess gegen den früheren Minister Matteo Salvini starten soll. Dem Chef der rechten Partei Lega werden Amtsmissbrauch und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Salvini hatte Ende Juli 2019 als Minister gut 130 Migranten auf dem Küstenwachschiff "Gregoretti" ausharren lassen. Die Staatsanwaltschaft hat auf Einstellung plädiert.

"Christchurch-Gipfel" zum Kampf gegen Terrorvideos im Netz

Zu der Videokonferenz laden Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern ein, um Regierungen und Internetgiganten wie Amazon, Facebook oder Google an einen Tisch zu bringen. Dieses Mal wollen laut Macron auch die USA mitziehen. Beim ersten Gipfel vor zwei Jahren war der Anlass der Terroranschlag im neuseeländischen Christchurch im März 2019 mit 51 Toten gewesen. Der Täter übertrug seinen Angriff mit einer Helmkamera über Facebook zu großen Teilen live ins Internet. Davon gibt es auch ein insgesamt 17-minütiges Video, das millionenfach angeklickt wurde.

Quelle