Entspannt durch Atemtherapie

16.04.2020 14:31

Stress äußert sich oft durch einen beschleunigten und unregelmäßigen Atemrhythmus. Bleiben Sie entspannt. Durch Atemtherapie können Sie Stress besser bewältigen. 

Ein Baby beherrscht eine optimale Atemtechnik. Es schöpft tief und gleichmäßig Luft. Ruhig hebt und senken sich Brust und Bauch, die Schultern bleiben entspannt. Viele von uns verlernen mit den Jahren diese Fähigkeit, tief und locker zu atmen.

Wir nutzen nicht die bis zu sechs Liter große Kapazität unserer Lunge. Vor allem unter Anspannung nehmen wir nur einen Bruchteil der möglichen Luft auf und atmen nicht komplett aus. Weil wir uns zu wenig bewegen, atmen wir immer flacher. Häufiges Sitzen zwängt Bauch und Zwerchfell ein. Stress schnürt uns die Luft ab.

Mit der richtigen Atemtechnik bleiben Sie trotzdem entspannt. Durch Atemtherapie schaffen Sie die Voraussetzung für körperliches und seelisches Wohlbefinden.

Für diese Erkrankungen ist eine Atemtherapie hilfreich

Atemübungen verfolgen mehrere Ziele – medizinische wie auch psychologische. Sie:

  • bringt Erleichterung im Fall von Atemwegsleiden wie Asthma, Bronchitis, COPDMukoviszidose oder Lungenkrebs.
  • unterstützt die Rehabilitation nach Operationen im Brustbereich.
  • hilft in der Geburtsvorbereitung, um das richtige Atmen während der Wehen zu üben.
  • wirkt Stresserkrankungen entgegen.

So unterstützt eine Atemtherapie allgemein Ihre Gesundheit

Atemtherapie wirkt auf vielfältige Weise: Sie

  • stimuliert Ihre inneren Organe.
  • verbessert die Durchblutung.
  • versorgt Ihre Zellen optimal mit Sauerstoff und aktiviert den Zellstoffwechsel.
  • unterstützt Ihre Immunabwehr.
  • entspannt die Muskulatur.
  • reguliert Ihre Verdauung.
  • mindert Schmerzen.
  • senkt den Blutdruck.
  • beugt Stresskrankheiten vor und lindert sie.
  • verbessert Ihren Schlaf.
  • beruhigt Ihr vegetatives Nervensystem.

Entspannt durch Atemtherapie – einfache Übungen helfen

Die Lippenbremse

Achtsamkeit ist ein wichtiges Schlagwort in Bezug auf die therapeutische Steuerung Ihres Atems. Allein das Ein und Aus Ihres Luftflusses zu beobachten, kann schon eine entspannende Wirkung erzielen. Eine sehr einfache Atemübung ist die sogenannte Lippenbremse:

  1. Spitzen Sie Ihre Lippen, als wollten Sie pfeifen.
  2. Lassen Sie die Luft gegen den Widerstand Ihrer Lippen aus Ihrer Lunge entweichen. Pressen Sie sie aber nicht hinaus.
  3. Spüren Sie, wie die Luft Ihre Lungen verlässt.
  4. Atmen Sie sanft durch die Nase wieder ein.

Atembeobachtung

Allein die Beobachtung Ihres Atemzyklus hat schon entspannende Wirkung:

  1. Lassen Sie den Atem einfach frei fließen. Steuern Sie ihn nicht.
  2. Zählen Sie Ihre Atemzüge: Ein Mensch atmet im Schnitt rund 16-mal pro Minute. Wie oft schöpfen Sie Luft? Wie lange dauert die Einatmung, wie lange die Ausatmung? Manche Menschen ziehen in körperlicher Ruhe mehr als 20-mal pro Minute Luft ein. Und es gibt Situationen von körperlicher und seelischer Ruhe, in denen sie vielleicht nur vier- bis sechsmal pro Minute atmen.

> Autogenes Training: So entspannen Sie richtig

Die Yoga-Wechselatmung

Setzen Sie sich aufrecht bequem hin. Beugen Sie Zeige- und Mittelfinger Ihrer rechten Hand zur Handinnenfläche. Strecken Sie Ringfinger und kleinen Finger aus. Der Ringfinger wird in der Übung das linke, der Daumen das rechte Nasenloch verschließen. Legen Sie die Finger jeweils seitlich an die Nase, direkt unterhalb des Nasenbeins, wo der Knorpel beginnt.

  1. Atmen Sie über beide Atemgänge ein.
  2. Schließen Sie das rechte Nasenloch mit dem Daumen.
  3. Atmen Sie langsam über links aus und ein.
  4. Schließen Sie das linke Nasenloch mit dem Ringfinger.
  5. Atmen Sie langsam und ruhig über das rechte Nasenloch aus und ein.
  6. Fahren Sie im Wechsel mit dem Atemrhythmus fort, bis Ihr rechter Arm oder Ihre Aufmerksamkeit ermüden.
  7. Atmen Sie zum Schluss über links ein und über beide Nasengänge aus.
  8. Spüren Sie in einer entspannten Wahrnehmung Ihrer Atmung und Ihrem Gefühl nach.

 

Quelle