Eingeklemmter Nerv? – Das hilft!

27.11.2020 10:19

Gerade eben war alles noch in Ordnung. Doch plötzlich treten schwere stechende und brennende Schmerzen auf. Ein Taubheitsgefühl und Kribbeln sind zu spüren. Vom Nacken bis zum Ischias – Grund dafür kann dann ein eingeklemmter Nerv sein.

Laut Schätzungen hat durchschnittlich jeder dritte Deutsche in seinem Leben mit einem eingeklemmten Nerv zu kämpfen. Besonders häufig treten die Beschwerden im Hals-Nacken Bereich auf. Ein eingeklemmter Nerv ist oft mit großen Schmerzen verbunden. Schnelle Hilfe ist dann wichtig. Aber was verstehen wir unter einem „eingeklemmten Nerv“ und was kann helfen?

Eingeklemmter Nerv – Was tun?

Ein eingeklemmter Nerv ist in der Regel eine schmerzhafte Angelegenheit. Es ist wichtig, dass er schnell und richtig behandelt wird.

 Ab zum Arzt?

Bei länger anhaltenden oder starken Schmerzen sollte aufjedenfall der Arzt aufgesucht werden. Er kann bestimmen, ob es sich wirklich um einen eingeklemmten Nerv handelt oder ob es einen anderen Grund für die Schmerzen gib. Ist der eingeklemmte Nerv diagnostiziert, kann der Arzt ursachengerichtet behandeln und zum Beispiel Schmerzmittel, Krankengymnastik oder Massagen verschreiben.

Ist schnelle Hilfe möglich?

Bei starken Schmerzen ist der Gang zum Arzt zu empfehlen. Trotzdem gibt es Mittel, die dem Schmerz kurzzeitig Abhilfe schaffen können. Zum einen kann die Einnahme von klassischen Schmerztabletten helfen. Außerdem kann der Schmerz durch Wärme gelindert werden. Dabei kann eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder eine wärmende Salbe helfen. Bei akuten, starken Schmerzen sollten Sie gleichmäßig tief Einatmen und einen Moment in der schmerzauslösenden Position verharren. Auf keinen Fall sollten Sie die schmerzende Stelle gezwungenermaßen bewegen. Wenn Sie automatisch eine Schonhaltung eingenommen haben, sollten Sie versuchen diese langfristig zu vermeiden, da diese zu Folgeschäden führen kann.

Was ist ein „eingeklemmter Nerv“?

Der Begriff „eingeklemmter Nerv“ ist umgangssprachlich. Gemeint ist eine Funktionsstörung oder Reizung eines Nervs, ausgelöst durch den Druck, den das außen herum befindende Gewebe auf ihn ausübt. Unsere Nerven haben eine wichtige Aufgabe: Sie dienen als Vermittler zwischen Gehirn und Körper, indem sie Signale leiten. Wir können unsere Hand zum Beispiel nur bewegen, wenn unser Gehirn der Hand vorher ein Signal geschickt hat, das durch die Nerven weitergeleitet wurde. Wenn etwas auf den Nerv drückt, führt das häufig zu extrem starken Schmerzen und Beeinträchtigungen.

Was sind die Symptome?

Ein eingeklemmter Nerv geht häufig, aber nicht immer, mit stechenden und brennenden Schmerzen einher. Außerdem kann es zu einem Kribbeln oder Taubheitsgefühl, sowie zu eingeschränkter Beweglichkeit im betroffenen Bereich kommen. Liegt der gereizte Nerv im Halsbereich kann es außerdem sein, dass der Betroffene an Kopfschmerzen leidet.

Welche Ursachen gibt es für einen eingeklemmten Nerv?

Die Ursachen für einen eingeklemmten Nerv können sehr unterschiedlich sein. Oft wird er durch eine Entzündung oder Reizung des Nervs ausgelöst. Grund kann bei einem Bandscheibenvorfall  eine verschobene Bandscheibe sein, die auf den Nerv drückt. Auch eine falsche Bewegung kann der Grund für einen eingeklemmten Nerv sein. Ursache für diesen plötzlichen Schmerz kann Ischiasnerv sein.

Was sind Ischias-Beschwerden?

Der Ischias ist der längste und dickste Nerv des menschlichen Körpers. Sein Verlauf geht vom Lendenbereich im unteren Rücken  über das Gesäß bis zu den Knien. Dort verzweigt er sich in kleinere Äste, die bis in die Füße und die Zehen reichen.

Treten an diesem Nerv Schmerzen auf, spricht der Mediziner von einer Ischialgie. Umgangssprachlich wird das Leiden jedoch einfach als Ischias bezeichnet. Pro Jahr sind etwa 120.000 Menschen von den schmerzhaften Ischias-Beschwerden betroffen.

Weitere Informationen zur Ischialgie finden Sie hier:

Ischialgie (Ischiasbeschwerden)

Der häufigste Auslöser für einen eingeklemmten Nerv ist aber eine Muskelverhärtung. Durch Anspannung wird der Muskel fest und verhärtet. Wenn er dann auf den Nerv drückt, treten Beschwerden auf. Eine Muskelverhärtung ist oft das Ergebnis von langandauernder Fehlhaltung oder falscher Belastung. Vor allem Menschen, die aus beruflichen Gründen viel vor dem Computer sitzen, haben vermehrt Muskelverhärtungen im Hals- Schulter- und Nackenbereich.

Kann ich einen eingeklemmten Nerv vermeiden?

Das Risiko sich einen Nerv „einzuklemmen“ kann man nicht ausschließen, da schon eine einzige falsche Bewegung ausreichen kann. Allerdings gibt es Tipps, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern:

  • Achten Sie, vor allem bei sitzender Tätigkeit, auf eine aufrechte, gesunde Haltung (Wenn Sie sich nicht sicher sind kontaktieren Sie Ihren Arzt)
  • Bewegen Sie sich ausreichend im Alltag, schon ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause macht viel aus
  • Vermeiden Sie bestmöglich dauerhaftes Heben von schweren Gegenständen (Wenn es sich nicht vermeiden lässt, achten Sie auf die richtige Haltung beim Heben)
  • Trainieren Sie gezielt Rücken und Rumpf, um den Rücken zu stabilisieren und so einen eingeklemmten Nerv vorzubeugen
  • Vermeiden Sie sich immer wieder wiederholende Bewegungen

Neben diesen Tipps hilft eine generell gesunde Lebensweise, Rückenproblemen vorzubeugen. Durch gesunde Ernährung und sanften aber regelmäßigen Sport wird der gesamte Körper gestärkt und kann so Belastungen besser standhalten.

Quelle