Ehemalige Straßenkatze will Baby beschützen.

11.10.2018 11:32

Muttergefühle für die eigenen Kinder sind etwas ganz Besonderes im Leben einer Frau. Aber selbst kinderlose Frauen können eine besondere Bindung zu anderen Kindern entwickeln. Die folgende Geschichte freilich erzählt von einer ganz besonders außergewöhnlichen Zuneigung eines Tierweibchens zu menschlichem Nachwuchs.

In Kanada wurde nämlich eine sehr magere, verschreckte Siamkatze entdeckt, die durch die Straßen streifte. Ein Tierfreund bemerkte die Samtpfote, die offenbar krank zu sein schien. Er fing sie ein und suchte daraufhin jemand, der sich um sie kümmern konnte. Zum Glück dauerte das nicht sehr lange.

Carla Reilly Moore und ihr Ehemann betreiben nicht weit vom Fundort einen Pflegehof für vernachlässigte Tiere. Sie erklärten sich bereit, das Kätzchen, das später „Sapphire“ getauft wurde, bei sich aufzunehmen.

„Wir pflegen vor allem Nutztiere und eher selten Haustiere. Als wir jedoch wegen Sapphire angerufen wurden, haben wir sie sofort aufgenommen und keine weiteren Fragen gestellt. Ich weiß nicht, warum, aber ich sagte am Telefon sofort zu“, erzählte Carla.

Zunächst wurde die Samtpfote zu einem Tierarzt gebracht. Die Diagnose war leider schwerwiegender, als erwartet: Sapphire hatte entzündete Augen und humpelte. Außerdem war ihr Becken gebrochen. Anscheinend hatte sie vor ihrer Rettung einiges durchmachen müssen.

„Es könnte eine andere Katze gewesen sein oder sie könnte von jemand getreten worden sein. Wir wissen es einfach nicht. Auf jeden Fall hatte sie wohl die ganze Zeit Schmerzen, während sie mindestens zwei Wochen allein durch die Straßen streifte“, sagte Carla.

Deshalb fiel es Sapphire nicht leicht, Vertrauen aufzubauen. Sie war verschreckt und versteckte sich am ersten Tag vierundzwanzig Stunden lang unter dem Ehebett der Moores. Erst nach und nach gewöhnte sie sich an ihre neue Umgebung. Sie bemerkte, dass sie dort sicher war, und näherte sich ihrer neuen Familie etwas an.

Für Carlas neugeborene Tochter Mary interessierte sich die Samtpfote besonders stark. Anfangs setzte sich Sapphire oft in ihre Nähe und beobachtete sie. Dabei blieb es jedoch nicht.

„Wir bemerkten nach einer Weile, dass Sapphire damit begann, Mary zu beschützen. Immer wenn unser Hund vorbeikam, sprang sie auf und lief zu meiner Tochter. Das machte sie immer wieder“, erklärte die junge Mutter.

Schon bald kuschelte Sapphire ständig mit Mary, legte ihre Pfoten um sie und machte es sich ganz nah bei ihr gemütlich. Wenn die Samtpfote ihren Schützling nicht finden konnte, ging sie auf die Suche und miaute nach ihr.

„Mary kann mittlerweile ihre Hände nach Sapphire ausstrecken und sie sanft streicheln. Dann dreht sich Sapphire herum und schmust mit ihr. Als Mary vier Monate alt wurde, wusste sie schon genau, wer ihr Kätzchen ist. Fragt man sie, wo ihr Kätzchen ist, dreht sie sich zu Sapphire um – als ob sie sich schon seit Ewigkeiten kennen würden!“, so Carla.

Noch immer können die junge Mutter und ihr Ehemann kaum glauben, wie schnell sich Sapphire an ihre neue Familie und vor allem an Mary gewöhnt hat. Bestimmt auch deshalb, weil die Siamkatze für das kleine Mädchen Muttergefühle entwickelt hat. Auf jeden Fall hat Sapphire ein wirklich schönes Zuhause bekommen und Mary eine mütterliche Schmusekatze.

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