Dritter Nachweis der Tiere: Goldschakale in Niedersachsen unterwegs

05.06.2020 14:21

Bei einem Autounfall in der Nähe von Hannover wurde ein junges Goldschakalen-Weibchen angefahren und getötet. Die Raubtiere breiten sich seit einigen Jahren immer weiter in Deutschland aus. In Niedersachen ist der Vorfall der dritte Nachweis für die Tiere im dem Bundesland.

Ein freilebender Goldschakal ist an der Autobahn 7 am Kreuz Hannover-Kirchhorst von einem Fahrzeug angefahren und getötet worden. Es handele sich um den dritten Nachweis dieses kleinen Verwandten des Wolfs in Niedersachsen, sagte der Sprecher der Landesjägerschaft, Florian Rölfing, am Donnerstag. Zuvor war im Jahr 2015 im Landkreis Cuxhaven der Kot eines Goldschakals nachgewiesen worden. Im Jahr 2017 wurde bei Osnabrück ein Exemplar überfahren.

Oft mit Füchsen verwechselt

Er gehe davon aus, dass die aus Südosteuropa zugewanderten Raubtiere mittlerweile vielerorts in Niedersachsen präsent seien, sagte der Wolfsberater der Landesjägerschaft, Raoul Reding. Er hatte das tote Exemplar am Dienstag an der A7 geborgen. Wie viele Goldschakale zwischen Harz und Nordsee leben, könne man aber nicht einmal annähernd schätzen, sagte Reding. Die Tiere lebten relativ heimlich. Von Laien würden sie bisweilen mit einem Fuchs verwechselt.

Bei dem jetzt gefundenen Exemplar handele sich um ein etwa ein bis zwei Jahre altes weibliches Tier, das sich vermutlich auf Wanderschaft befunden habe, sagte Reding. Es habe zehn Kilo gewogen. Männliche Goldschakale können bis zu 15 Kilo schwer werden.

Anpassungsfähige Allesfresser

Der kleine Verwandte des Wolfs breitet sich nach Angaben der Landesjägerschaft seit einigen Jahren in Deutschland immer weiter aus. Nachweise habe es in mehreren Bundesländern gegeben. Der Goldschakal gilt als sehr anpassungsfähig. Die Tiere fressen alles, was ihnen vor die Schnauze kommt – von Kleinsäugern, Amphibien und Fischen bis hin zu Insekten, Aas und Früchten.

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