Diese Plastikteile findet man besonders oft in unseren Gewässern

25.04.2019 13:46

Schon in 30 Jahren, so schätzen Experten, könnte es mehr Plastikmüll in den Ozeanen geben als Fisch. Und das für Hunderte von Jahren. Doch nur der kleinere Teil davon gelangt direkt an der Küste oder auf hoher See ins Meer. Der weitaus größte Teil wird von Flüssen in die Ozeane gespült. Wissenschaftler schätzen, dass die zehn am schlimmsten vermüllten Flüsse der Welt allein für bis zu 95 Prozent des jährlichen Plastik-Eintrags in die Ozeane verantwortlich sind.

Grund genug für die Umweltschutzorganisationen Earth Watch Institute und Plastic Oceans International, sich einmal anzusehen, welche Art von Plastikmüll man eigentlich in europäischen Flüssen findet. Und woher er stammt.

Ganz vorn: Plastikflaschen, Lebensmittelverpackungen, Zigarettenstummel

Das Ergebnis ist eine Top-Ten-Liste des Plastikmülls. Auf Platz eins rangieren mit 14 Prozent diverse Plastikflaschen. Gefolgt von verschiedensten Lebensmittel- und Snack-Verpackungen aus Kunststoff. Platz drei belegen Zigarettenstummel, die fast ausnahmslos aus schwer abbaubarem Celluloseacetat bestehen.

Vielleicht überraschend: Mit jeweils nur einem Prozent teilen sich zwei Arten von Plastikmüll den letzten Platz, die in der EU immer wieder für erhitzte Debatten sorgen: Plastiktüten und Strohhalme (inklusive Plastikbesteck). Letztere sollen in der EU ab 2021 verboten werden.

Die Zahlen basieren auf der Auswertung von insgesamt neun europäischen Studien. Mehr als ein Drittel (37,5 Prozent) der insgesamt 193.238 Fundstücke waren dem täglichen, privaten Konsum zuzuordnen. Mikroplastik, etwa aus Reifenabrieb, spielte dagegen keine Rolle.

Was jeder selbst tun kann

Aus ihren Untersuchungen leiten die Autoren der Studie auch konkrete Empfehlungen für Konsumenten ab:

  • Fragen Sie sich, ob Sie den Gegenstand wirklich brauchen. Auf Tüten und Verpackungen zum Beispiel kann man oft einfach verzichten.
  • Wählen Sie die bessere Alternative – etwa Mehrwegflaschen statt Einwegflaschen.
  • Was sich nicht wiederverwenden lässt, sollten Sie fachgerecht entsorgen – oder dem Recycling zuführen.

Quelle