DIE REINIGUNGSPROZEDUR RETTET SEIN LEBEN Kamin-Kauz nimmt ein Wasserbad

14.01.2020 12:20

Das Wasserbad sieht entspannt aus, dient aber in erster Linie dem Lebenserhalt

Hattingen (NRW) – Fast scheint es, als würde der kleine Waldkauz sein Sonntagsbad genießen. Aber von wegen Wellness! Kurz zuvor schwebte der Eulenvogel noch in Gefahr. Das Bad schafft Linderung.

Das Käuzchen befindet sich nämlich in der Hattinger Wildvogelstation Paasmühle. Das 38,5 Grad warme Wasser ist mit einem Spezialmittel versetzt, das Öl aus Gefieder entfernen kann. Der süße Vogel lässt die Prozedur widerstandslos über sich ergehen. Es ist aber auf Aufnahmen noch zu erkennen, dass er ganz schmutzig gewesen ist.

Auch die Schwingen müssen gut gereinigt werden

Er hatte sich nämlich in Sprockhövel in einen Kamin verirrt!

Derzeit stürzen oft Eulenvögel in Schlote von Wohnhäusern. Thorsten Kestner von der Paasmühle weiß: „Jede Woche ruft uns jemand an. Die Tiere nutzen eigentlich Brutlöcher in Bäumen. Die vertun sich aber manchmal. Wir wissen nicht genau, warum das so ist.“

Völlig verdreckt kam der Kauz an der Auffangstation in Hattingen an​

In schweren Fällen wird im Nachgang das Gefieder gut ausgewaschen. Überlebenswichtig für die Tiere! Denn die Schmiere aus Kaminen hat zur Folge, dass die eigentlich lautlosen Jäger von ihrer Beute gehört werden. Einige werden komplett flugunfähig.

„Sie würden über kurz oder lang verhungern“, so Kestner. Solche Funde sollten daher immer gemeldet werden. Er rät: „Die Tiere niemals einfach fliegen lassen!“

Glücklicher Ausgang für das Wasser-Käuzchen: Es darf sich nach seinem Sonntagsbad noch ausruhen und den Bauch vollschlagen. Dann wird es beringt und zurück in die Freiheit entlassen.

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