Coronavirus: Neue Übertragungsform entdeckt

21.07.2020 12:44

Da glaubt man, das Gröbste sei überstanden, folgt die nächste Hiobsbotschaft: Forscher nehmen an, dass sich das Coronavirus auch als Aerosol verbreiten kann

Wir tragen im öffentlichen Raum Mundschutz, halten im Bezug auf Mitmenschen Abstand und waschen und desinfizieren uns regelmäßig die Hände - reicht das als Schutzmaßnahme gegen das hoch ansteckende Coronavirus? Glaubt man Expertenmeinungen: Nein! Denn wie ein Fall in Amerika zeigt, beugen die Schutzmaßnahmen zwar eine Tröpfcheninfektion durch Niesen, Husten oder feuchtes Sprechen vor, allerdings nicht vor den Partikeln, die sich in der Luft befinden:

Es war Anfang März im US-Bundesstaat Washington, als sich der Chor Skagit Valley Chorale zur Probe traf. Im Voraus wurde Desinfektionsmittel bereitgestellt und bis ins kleinste Detail besprochen, wie sich die Mitglieder gegenüber ihren anderen Kollegen zu verhalten haben - von Umarmungen und weiteren gängigen Begrüßungen wurde abgesehen.

Aber was dann folgte, lässt sich als reinstes Desaster beschreiben: 53 der 60 Probenteilnehmer erkrankten an Sars-Cov-2, drei davon mussten ins Krankenhaus, zwei Menschen starben. Das geht aus dem kürzlich erschienenen Abschlussbericht der Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control, CDC, hervor.

Forscher sind nun noch mehr davon überzeugt, dass das Virus in Form eines Aersols übertragen werden kann. Demnach handelt es sich um einen feinen virushaltigen Nebel, der beim Atmen und Sprechen gebildet wird und sich lange in der Luft halten kann.

Der Virus-Experte Christian Drosten sagte dazu auch in der Süddeutschen Zeitung: "Ich denke, man muss davon ausgehen, dass Aerosolübertragung stattfindet".

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