Biotech-Unternehmen lässt Gen-manipulierte Moskitos frei

20.01.2022 13:32

Klingt wie der Plot zu einem Horrorfilm: Biotechfirma lässt genmanipulierte Moskitos frei! Dieser Plot ist allerdings Realität.

Im US-Bundesstaat Florida hat eine britische Biotechfirma vor Kurzem gentechnisch veränderte Moskitos freigesetzt - im Rahmen eines umstrittenen Feldversuchs.

Biotech-Unternehmen lässt Gen-manipulierte Moskitos frei

Seit zehn Jahren kämpfte das Unternehmen Oxitec um die Zulassung für das Moskito-Experiment - nun lenkten die Behörden ein.

Dabei soll in den Florida Keys eine neue Methode zur Eindämmung der Ägyptischen Tigermücke getestet werden. Diese überträgt Krankheiten wie Zika- oder Dengue-Fieber, Chikungunya und Gelbfieber.

Die Idee hinter dem jetzigen Feldversuch: Biotechnisch veränderte Aedes-aegypti-Männchen, die nicht stechen können, werden freigesetzt und sollen sich mit "wilden" Weibchen paaren, die in erster Linie für die Krankheitsübertragungen verantwortlich sind.

Die modifizierten Männchen tragen ein Gen in sich, welches weitervererbt wird. Es sorgt somit dafür, dass alle weiblichen Nachkommen bereits im Larvenstadium getötet werden, wodurch die Population der Ägyptischen Tigermücke eingedämmt werden soll.

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Entsprechend genveränderte Insekten hatte Oxitec bereits zuvor in Brasilien, Panama, Malaysia und auf den Cayman-Inseln getestet.

In den USA war das Zulassungsprozedere komplizierter. Molekularbiologe Anthony James von der University of California: "Wenn etwas Neues und Revolutionäres auftaucht, dann ist erste Reaktion bei vielen: 'Moment mal'. Daher ist es schon eine große Sache, dass Oxitec mit seinem Versuch in den Vereinigten Staaten loslegen kann."

An sechs Standorten in den Keys wurden Boxen mit den Oxitec-Mückeneiern aufgestellt. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen sollen so jede Woche etwa 12.000 Moskitos freigesetzt werden.

Später im Jahr sollen nochmals rund 20 Millionen Moskitos freigelassen werden.

Viele Menschen in Florida sehen das Experiment kritisch, auch weil sie eine Moskito-Überpopulation fürchten.

Quelle