Bartonellose

12.06.2019 12:48

Bartonellose, eine Infektionskrankheit, wird meist von Hauskatzen durch Kratzen, Beißen oder Lecken einer Wunde übertragen. Von Mensch zu Mensch ist Bartonellose nicht übertragbar, lediglich von Katze zu Mensch. Die Krankheit wird auch unter den Bezeichnungen Cat Scratch Disease (CSD), Bartonella henselae und Katzenkratzfieber (KKK) gelistet.

Was ist Bartonellose?
Was sind die Ursachen von Bartonellose?
Was sind die Symptome von Bartonellose?
Wie erkennt der Arzt Bartonellose?
Wie wird Bartonellose behandelt?
Wie kann ich Bartonellose vorbeugen?
Wie sind die Heilungschancen bei Bartonellose?

Was ist Bartonellose?

Bartonellose wird auch Katzenkratzkrankheit genannt, weil sie durch Kratzer oder Bisse von infizierten Katzen auf den Menschen übertragen wird.

Weltweit sind die meisten Katzen Träger des Erregers Bartonella henselae, der durch Kratzer oder Bisse übertragen wird. Meistens zeigen die infizierten Katzen keine Anzeichen einer Erkrankung.

Vor allem Kinder zählen zur Risikogruppe der Infektion sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Bei diesen Patienten kann sich die die Krankheit im ganzen Körper ausbreiten und unbehandelt sogar zum Tod führen. In den meisten Fällen klingt die Infektion mit Bartonella henselae jedoch von alleine wieder ab – ohne Komplikationen oder mögliche Spätfolgen.

Was sind die Ursachen von Bartonellose?

Die Infektionskrankheit wird durch ein Bakterium namens Bartonella henselae ausgelöst. Dabei sind Katzen Wirte des Bartonellose-Erregers und somit Überträger auf den Menschen. Die Katzen haben dabei keinerlei Krankheitsanzeichen. Somit können auch gesunde Katzen Träger der Infektion sein, was für den Menschen aber nicht ersichtlich ist.

Der Erreger kann über Kratzer, Bisse oder Speichel der Katze auf eine offene Wunde am menschlichen Körper übertragen werden. Katzen wiederum infizieren sich vor allem durch Flöhe mit dem Erreger Bartonella henselae.

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Was sind die Symptome von Bartonellose?

Symptome von Bartonellose entwickeln sich nach einem Biss oder Kratzer durch die infizierte Katze. An der Stelle der Verletzung entstehen Verkrustungenrote Pusteln und manchmal bildet sich auch Eiter.

Einige Wochen später kommt es zum Anschwellen der Lymphknoten an der Körperhälfte, wo auch die Hautverletzung ist, die aber auch schon abgeheilt sein kann. Die Lymphknoten werden zusätzlich druckempfindlich und füllen sich manchmal mit Eiter. Die Lymphadenitis kann bis zu sieben Wochen nach der Verletzung durch die Katze auftreten.

Weitere Symptome von Bartonellose sind FieberKopf- und HalsschmerzenMüdigkeit und Appetitlosigkeit sowie Übelkeit oder Erbrechen. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, wie etwa durch eine HIV-Infektion oder AIDS, kann die Infektion den ganzen Körper angreifen und ohne Behandlung schlimmstensfalls tödlich verlaufen. Zumeist bleibt es jedoch bei den oben beschriebenen Symptomen, die in der Regel nach einiger Zeit wieder von alleine abklingen.

Wie erkennt der Arzt Bartonellose?

Die Diagnose Bartonellose kann nur ein Arzt nach einer gründlichen Anamnese der klinischen Symptome sowie Befunden aus dem Labor stellen. Dabei ist vor allem die Information wichtig, ob Kontakt zu Katzen bestand und in den vergangenen Tagen oder Wochen Verletzungen durch das Tier erfolgt sind.

Neben Bluttests kann in manchen Fällen auch eine Lymphknotenbiopsiedurchgeführt werden, um ähnliche Krankheitsbilder mit Lymphknotenschwellung auszuschließen. Im Labor werden im Blut Antikörper gegen die Bakterien Bartonella nachgewiesen.

Leider kann der Antikörpernachweis vor allem in der frühen Phase der Erkrankung noch negativ ausfallen. In diesen Fällen muss nach etwa zwei bis vier Wochen eine weitere Kontrolluntersuchung durchgeführt werden.

Wie wird Bartonellose behandelt?

Die initiale Verletzung durch die Katze muss mit Wasser gesäubert und desinfiziert werden. Bartonellose benötigt an sich keine spezielle Behandlung oder Therapie. Nach zwei bis sechs Monaten geht die Infektion von alleine wieder zurück. Nur die Symptome der Katzenkratzkrankheit werden behandelt.

Bei Patienten mit einem gesunden Immunsystem reichen in der Regel Wärme und Schmerzmittel. Dabei werden die entzündeten und geschwollenen Lymphknoten lokal mit Auflagen behandelt. Bei fluktuierenden Lymphknoten führt manchmal auch eine Nadelaspiration zur Schmerzlinderung. Dabei wird die Flüssigkeit aus den Knoten abgesaugt.

Gegen das Fieber und die Schmerzen können Patienten Paracetamol, Ibuprofen oder andere Schmerzmittel einnehmen. Nur bei kompliziertem Krankheitsverlauf oder bei Patienten mit schwachem Immunsystem, wird eine antibiotische Therapieempfohlen.

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Wie kann ich Bartonellose vorbeugen?

Aktuell gibt es keine Impfung gegen Bartonellose. Immunschwache Menschen sollten Verletzungen durch Katzen wenn möglich meiden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Eine regelmäßige Kur von Hauskatzen gegen Flohbefall sowie Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt helfen ebenfalls als Vorsichtsmaßnahme gegen eine Infektion mit Bartonella henselae.

Nach Kontakt mit Katzen sollten ebenfalls die Hände gut mit Wasser und Seife gewaschen werden. Vor allem Kinder sollten sich an diese Vorbeugemaßnahmen halten. Falls Kratzer, Bisse oder offene Wunden mit Speichel von Katzen in Kontakt gekommen sind, muss die Verletzung gut gereinigt und desinfiziert werden.

Wie sind die Heilungschancen bei Bartonellose?

Bei einer Infektion mit den Bakterien Bartonella bleibt es in den meisten Fällen bei den Symptomen: Entzündung der Lymphknoten sowie Begleiterscheinungen wie Fieber und Schmerzen. In der Regel klingen die Symptome spätestens nach etwa sechs Monaten ab und es kommt zu einer kompletten Remission. Selten führt die Infektion zu Komplikationen.

Manchmal jedoch gelangt das Bakterium Bartonella henselae über die Haut ins Auge und verursacht dort eine schwere Bindehautentzündung. Nur bei Risikogruppen, wie etwa älteren oder immunschwächeren Menschen, kann die Bartonellose sogar tödlich verlaufen oder bleibende Folgeerscheinungenhinterlassen.

Langzeitfolgen der Katzenkratzkrankheit sind etwa Entzündungen des Zentralnervensystems und neurologische Probleme wie Enzephalitis, Krampfanfälle oder Entzündungen des Rückenmarks. Auch andere Bereiche wie Skelett, Lunge, Herz, Leber und Blutgefäße können von einer Bartonellose langfristig betroffen sein

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