Baby stirbt 48 Stunden nach Geburt, ahnungslose Eltern kämpfen um Antworten

15.09.2020 15:33

Christine M. soll zum dritten Mal Mutter werden. Doch Baby Hendrik kommt kurz nach seiner Geburt auf die Intensiv-Station und stirbt nur 48 Stunden nach der Geburt. Jetzt verklagen die Eltern das Uni-Klinikum.

Der geplante Geburtstermin war der 5. September, doch Christine M. sollte schon am 29. August in die Klinik kommen, damit die Geburt ihres Sohnes eingeleitet werden kann. Angeblich habe Baby Hendrik zu wenig zugenommen.

Als die Wehen beginnen, muss Christine alleine in den Kreissaal des Lübecker Uni-Klinikums laufen. Bei „bild.de“ erzählt sie: „Da war ich wieder komplett allein auf mich gestellt.“ Doch dann wird alles für sie noch viel dramatischer.

Vater Jerome R. darf wegen der Corona-Bestimmungen nicht dabei sein, er erzählt „bild.de“: „Als ich endlich um 8.10 Uhr reinkam, habe ich sofort gesagt, dass das Baby blau aussieht. Aber das wurde ignoriert.“ Erst eineinhalb Stunden nach Geburt wird Hendrik untersucht und auf die Intensivstation verlegt.

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Baby Hendrik wird reanimiert - trotzdem kann er nicht gerettet werden

Danach geht der Horror für die Eltern los: Montagmorgens werden sie wieder auf die Intensivstation gerufen. Der Junge hängt an einem Beatmungsgerät: „Das war echt ein Albtraum, das zu sehen“, sagt Jerome und erklärt: „Dort hatte man uns dann erzählt, dass der Schlauch, der für die Beatmung zuständig ist, leider verstopft ist.“

Das Klinikpersonal muss das Baby reanimieren. Ohne Erfolg. Hendrik stirbt einen Tag später im Krankenhaus. Der Vater erzählt: „Die offizielle Todesursache ist bis heute noch unbekannt – das löst natürlich weitere Fragen aus, warum er gehen musste.“

Eltern verklagen Uni-Klinik nach Tod ihres neugeborenen Babys

Jetzt verklagen die jungen Eltern die Lübecker Uni-Klinik, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Jerome betont: „Wir wollen wissen, warum das alles passiert ist.“

Der Chef der Gynäkologie sagt zu "bild.de": „Bei der Geburt lief alles nach Standard. Die Obduktion hat ergeben, dass das Kind einen schweren Herzfehler hatte.“

Schriftlich wird das jedoch nicht bestätigt. Die „Stabsstelle Integrierte Kommunikation“ habe eine Stellungnahme unter Hinweis auf das Verfahren abgelehnt, heißt es.

Quelle