Australierin vergiftet ihren Ehemann, der sie missbraucht haben soll – ihr droht lebenslange Haft

24.05.2023 12:03

Sie soll misshandelt, vergewaltigt und zu Tätowierungen gezwungen worden sein – eine Australierin bereitete ihrer Qual ein Ende, indem sie ihren Mann vergiftete. Nun könnte sie lebenslang hinter Gitter kommen. Viele Menschen stehen aber hinter ihr – auch ihre Söhne.

Im September 2020 vergiftete Rebecca P. ihren Ehemann Noel. 14 Jahre lang war das Paar verheiratet, Rebecca P. erlebte während dieser Zeit offenbar ein Martyrium. Was die 43-jährige Australierin durchstehen musste, kam erst ans Licht, nachdem sie ihren Mann getötet hatte.

Sie berichtete vor Gericht, dass der 68-Jährige sie regelmäßig geschlagen, bespuckt und sexuell missbraucht habe. Zudem soll er sie dazu gezwungen haben, sich 18 Mal seinen Namen auf den Körper tätowieren zu lassen. Vor drei Jahren vergiftete Rebecca P. ihren Ehemann mit seinen Lieblingskeksen, denen sie Schlafmittel beigemischt hatte. Seine Leiche verstaute sie in einer Gefriertruhe, die sie im Hinterhof eines Nachbarn versteckte.

Ehefrau droht lebenslange Haft

Kurz nachdem die Leiche entdeckt wurde, wurde Rebecca P. von der Polizei festgenommen. Vor Gericht sagte sie aus, sie habe ihren Mann nicht töten wollen, er habe nur schlafen sollen. Im März sprach eine Jury im US-Bundesstaat Victoria sie dennoch wegen Mordes schuldig. Das Strafmaß steht aber noch aus. Der 43-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe.

Doch von ihrer Familie und den Menschen in dem kleinen Ort Walpeup, wo sie wohnte, bekommt Rebecca P. viel Unterstützung. "Sie hat 14 Jahre lang mit einem Monster in der Hölle gelebt", sagte ihr Sohn der "Herald Sun". Er hoffe deshalb auf ein mildes Urteil. "Sie hätte das, was sie getan hat, nicht getan, wenn es ihr nicht um ihre Kinder und ihre eigene Sicherheit gegangen wäre." Ihr Anwalt sprach von einem "einzigartigen und außergewöhnlichen Fall", in dem das Gericht Nachsicht üben sollte. Die Staatsanwaltschaft wiederum argumentierte, dass P. ihren Mann einfach hätte verlassen können.

Rebecca P. sagte aus, dass ihr Mann sie vor 15 Jahren gezwungen hatte, in dem kleinen Ort mit nur 170 Einwohnern zu leben, um sie von ihrer Familie und ihren Freunden zu isolieren. Offenbar hatten auch Menschen aus dem Umfeld wahrgenommen, welche Zustände in der Familie herrschten. Von den Bewohnern des Dorfes wird die Mutter von drei Söhnen teils sogar unumwunden dafür gefeiert, ihren Mann getötet zu haben. "Sie hat mindestens vier Leben gerettet", zitiert die "Daily Mail" einen Einwohner des Ortes. Es habe "kein Zweifel" bestanden, dass ihr Mann sie früher oder später töten wollte. Ein anderer sagte, Rebecca P. sei in dem Fall "das wahre Opfer" gewesen.

 

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