Alaska: Wilderer erschießen Bären-Mutter und zwei Junge im Winterschlaf

09.05.2019 12:30

Kann ein Mensch kaltblütiger und gnadenloser sein? Geht es noch dümmer und selbstsüchtiger? Wenn Sie diese Bilder gesehen haben, werden Sie es sich kaum vorstellen können.

Das zweiminütige Video, aufgenommen vom Alaska Department of Fish and Game (Amt für Fisch- und Wildbestand), lässt uns das Blut in den Adern gefrieren. Es zeigt ein Waldstück auf Esther Island, einer Insel im Süden des US-Staates Alaska. Die Kamera ist auf einen Baum an einem verschneiten Hügel gerichtet. Am oberen Bildrand ist ein weiterer großer Baum zu sehen – hier hält eine Bärenfamilie friedlich ihren Winterschlaf. Bis die widerlichen Wilderer ins Bild kommen …

Andrew Renner (41) und sein Sohn Owen (18) sind für die Jagd bewaffnet – nur dass dies keine Jagd wird, sondern ein feiger Mord. Die beiden pirschen sich langsam auf Skiern an den Bären-Bau heran. Die Wilderer wollen die Bären im Schlaf erschießen!

Wenig später gibt Sohn Owen die ersten Schüsse ab – er tötet zuerst die wehrlose Bärenmutter. Im Video sind nach dem Schuss die herzzerreißenden Schreie der Jungen zu hören. Doch auch sie verstummen wenig später. Renner Senior, der im Video eine Weste über dem nackten Oberkörper trägt, hat die beiden Babys hinterhältig erschossen.

Der Ekel wird auf die Spitze getrieben, als sie eines der Tiere aus dem Bau gezogen haben: Renner und sein Sohn (freier Oberkörper, trägt eine Pistole im Halfter an der Hose) feiern ihren feigen Mord. Mit blutverschmierten Händen und Unterarmen klatschen sie ab, bevor sie ihre „Arbeit“ fortsetzen. Owen Renner raunt seinem Vater zu: „Man wird uns niemals damit in Verbindung bringen können.“ Doch da hat er sich geirrt.

Im weiteren Verlauf des Videos posiert Owen Renner mit der toten Bärenmutter, hält triumphierend eine ihrer Tatzen ins Bild. Schließlich verstauen sie ihre Beute in mitgebrachten Säcken und entfernen sich vom Tatort. Die Verbrecher ahnen nicht, dass sie bei ihrer widerwärtigen Tat gefilmt wurden – und kehren sogar zwei Tage später an den Ort des Massakers zurück, um Spuren zu beseitigen. Wieder werden sie aufgenommen.

Wieso wurde der Bären-Mord gefilmt?

Das schreckliche Video stammt bereits aus dem April 2018, es wurde aber erst jetzt von den Behörden zur Veröffentlichung freigegeben. Das Alaska Department of Fish and Game hatte die Kamera zur Beobachtung der Bären während ihres Winterschlafs direkt am Bau aufgehängt.

Auf Initiative der Tierschutzorganisation The Humane Society wurde das Video knapp ein Jahr nach der widerlichen Tat veröffentlicht. Und das in der zensierten Version – die brutalsten Szenen schnitten die Tierschützer aus dem Clip heraus.

So wurden die Wilderer bestraft

Anfang des Jahres erhielten Vater und Sohn ihre gerechten Strafen. Andrew Renner wurde zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe und einer Strafzahlung von 11 000 Dollar (rund 9800 Euro) verurteilt. Die bei der Tat verwendeten Gegenstände (Waffen, Truck, ein Boot) wurden als Pfand beschlagnahmt. Sein Sohn Owen erhielt eine Bewährungsstrafe, muss außerdem Sozialdienst ableisten und einen Sicherheitskurs für Jäger absolvieren.

Beide Männer mussten außerdem 1800 Dollar (1600 Euro) Entschädigung zahlen – die Summe, die gesetzlich für das Töten von Schwarzbären festgelegt ist. Beiden Wilderern wurden die Jagdlizenzen für mehrere Jahre entzogen – Andrew Renner für zehn Jahre, Owen Renner für zwei Jahre.

Quelle