7-Jährige flieht vor Familie und bittet Ärzte, sie sterben zu lassen

18.09.2020 15:00

Eine Siebenjährige soll in Mexiko von ihren Eltern wiederholt misshandelt, von ihrem Onkel vergewaltigt worden sein. Als sie wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus kommt, soll das Mädchen darum gebeten haben, sie von ihren Leiden zuhause zu erlösen.

Der Fall aus Mexiko, von dem die britische „Daily Mail“ unter Berufung auf lokale Medien berichtet, ist mehr als grausam: Ein siebenjähriges Mädchen soll dort von ihren Eltern über Jahre misshandelt und sexuell missbraucht worden sein. Auch ein Onkel des Mädchens soll darin verwickelt gewesen sein.

Mit schweren inneren Verletzungen und Blutungen, die ihr ihre Familie angetan haben soll, soll sie kürzlich in das Krankenhaus „Hospital de Las Margaritas“ in Puebla, südöstlich von Mexiko-Stadt, eingeliefert worden sein. Dort habe sie den Ärzten gesagt: „Ich möchte sterben. Heilt mich nicht mehr. Ich möchte nicht mehr zurück zu meinen Eltern, so dass sie mich weiter schlagen können.“

Eltern sind festgenommen, nach dem Onkel wird gesucht

Ein Nachbar habe sie ins Krankenhaus gebracht, heißt es. Gegen ihre Eltern werde demnach jetzt ermittelt – in zwei Fällen. Denn die Siebenjährige könnte nicht das einzige Kind sein, dem die Familie Schreckliches angetan hat. Die drei Jahre alte Schwester des Mädchens war erst im Juni verstorben – unter „verdächtigen Umständen“, wie die „Daily Mail“ schreibt.

Die Polizei habe die Eltern deshalb festgenommen. Der Onkel der beiden Mädchen werde bislang noch gesucht – angeblich soll auch er sich an den Mädchen vergangen haben.

Der jetzige Krankenhausaufenthalt ist für das siebenjährige Mädchen nicht der erste. Schon im vergangenen Jahr sowie im Februar, Mai und August 2020 mussten Ärzte sie medizinisch versorgen. Erst im August sei sie wegen Verbrennungen am Gesäß behandelt worden, im Februar wegen Schnitten an den Beinen. Ihr Vater hatte damals behauptet, das Mädchen hätte sich die Verletzungen selbst zugefügt, berichtet die „Daily Mail“.

Todesfall wird neu aufgerollt

Die Behörden hätten inzwischen auch die Ermittlungen zu den Umständen des Todes der kleineren Schwester des Mädchens wiederaufgenommen. Zunächst war als offizieller Grund dafür ein Erstickungstod angenommen worden, der bei einem tragischen Unfall passiert sei. Durch die wiederholten Verletzungen und die Aussagen des Mädchens erscheint jedoch auch dieser Fall jetzt in einem anderen Licht.

Für besondere Aufmerksamkeit für den Fall der beiden Mädchen sorgt in Mexiko gerade eine bekannte Menschenrechtsaktivistin. Sie ist laut Bericht überzeugt: Hätten die Behörden zu Beginn des Jahres bei den Verletzungen genauer hingesehen, wäre die Siebenjährige jetzt nicht in der Klinik und ihre Schwester wahrscheinlich noch am Leben.

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