7 Erziehungstipps, die Eltern das Leben erleichtern

26.06.2020 14:54

Anna Bykova ist, wie sie selbst sagt, eine faule Mutter. Die Psychologin und Autorin mehrerer sehr erfolgreicher Bücher ist sogar stolz darauf, als „faul“ zu gelten. Denn sie ist überzeugt, dass ihre Faulheit ihren Kindern die Möglichkeit gibt, unabhängiger zu werden.

Nichtsdestotrotz geht es bei dieser Art von Faulheit nicht darum, den ganzen Tag nur auf dem Sofa zu liegen, sondern darum, dass Anna zu Hause nicht alles alleine machen will.

So hält sie es zum Beispiel für besser, manchmal einfach „faul“ zu sein und einen 7-Jährigen den Abwasch machen zu lassen – wodurch gleichzeitig seine Feinmotorik und Unabhängigkeit gefördert werden. Auch wenn Eltern schon im Voraus alle Wünsche ihrer Kinder erfüllten, lernten diese nicht, ihre Wünsche zu äußern oder um Hilfe zu bitten.

Dank solcher unkonventionellen Erziehungstipps wird das Leben so mancher Eltern leichter.

1. So verhinderst du Wutanfälle deines Kindes:

Wutanfälle sind vielen Eltern bei der Kindererziehung leidvoll bekannt. Diese Tipps von Anna könnten helfen, sie zu verhindern:

  • Verstecke alle Dinge, die dein Kind nicht berühren darf. So kommt es nicht zu Situationen, in denen du deinem Kind etwas aus der Hand nehmen musst, mit dem es nicht spielen darf. Zu viele Verbote aufzustellen, irritiert Kinder und schränkt ihre Entwicklung ein.
  • Wenn du ein Spiel stoppen musst, weil es Mittagessen gibt, schlage vor, zuerst dem Spielzeug etwas zu essen zu geben. Oder wenn du möchtest, dass dein junger „Baumeister“ aufhört zu bauen, um an den Tisch zu kommen, kündige einfach an, dass das Bauteam jetzt Mittagspause macht.

2. So handhabst du einen Wutanfall deines Kindes:

Wenn du einen Wutanfall trotz aller Bemühungen nicht verhindern kannst, solltest du Folgendes tun:

  • Lenke die Aufmerksamkeit deines Kindes auf etwas anderes. Das können eine Flasche Seifenblasen, ein Ballon oder kleine Spielsachen sein, die du vorsorglich in der Tasche hast.
  • Überlege dir eine Routine, die dein Kind beruhigt. Das kann ein immer gleicher Reim, ein Märchen oder ein Spiel sein. Puste zum Beispiel vorsichtig auf die Augen deines Kindes, um seine Tränen zu trocknen, oder gib ihm „magisches“ Wasser, das es beruhigen wird.

3. So bringst du dein Kind ins Bett:

Kinder sehen das Schlafengehen häufig als Bestrafung an. Manchmal wird dem pünktlichen Zubettgehen seitens der Eltern aber auch eine zu große Bedeutung beigemessen und es entsteht ein hoher Druck, der das Kind belastet. Wenn dein Kind – wie viele andere auch – Probleme mit dem Einschlafen hat, versuche die folgenden Tipps:

  • Setze dich neben dein Kind ans Bett. Lege eine Hand auf seinen Oberschenkel und die andere auf die Schulter. Nun wiege dein Kind sanft hin und her und versuche, seine Atmung nachzuahmen und immer tiefer zu atmen. Diese Methode hilft, die Muskeln zu entspannen und beruhigt das Nervensystem.
  • Wenn du deinem Kind etwas vorliest, füge der Geschichte Sätze über Entspannung und das Einschlafen hinzu. Dabei ist es wichtig, langsam und mit Pausen zu lesen, sodass sich dein Sprechtempo verlangsamt. Wenn du es richtig machst, wird sich das Atemtempo deines Kindes automatisch auch verlangsamen, sodass es schnell einschlafen kann.

4. Gewöhne dein Kind daran, alleine zu schlafen:

Nicht nur das Zubettgehen, auch alleine zu schlafen stellt für viele Kinder ein großes Problem dar. Diese Tricks können Eltern bei der Schlaferziehung helfen:

  • Überlege dir ein Symbol, das für ruhigen Schlaf steht. Das kann zum Beispiel ein Kuscheltier sein, das dein Kind beim Einschlafen umarmen kann. Damit fällt es ihm auch leicht, selbst in einer fremden Umgebung gut einzuschlafen.
  • Wenn die eigene Motivation deines Kindes, in seinem Bett zu schlafen, nicht groß genug ist, ist es wichtig, neue Anreize zu finden. Sucht zusammen neue Bettwäsche oder Accessoires wie Leucht-Sticker, ein süßes Nachtlicht oder einen Traumfänger aus.

5. So gehst du mit mäkeligen Essern um:

Nahrung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Schon Babys teilen dir mit lautem Geschrei mit, wenn sie hungrig sind und beruhigen sich erst wieder, wenn sie satt sind. Diese Tricks kannst du bei Mäkelfritzen versuchen:

  • Lass dein Kind beim Kochen mithelfen und es dabei alle Zutaten probieren. Auch im Supermarkt kann es dabei helfen, die benötigten Produkte zu besorgen. 
  • Wenn du dein Kind dazu anhältst, unbedingt seinen Teller aufzuessen, obwohl es offensichtlich schon satt ist, denke drüber nach, wieso du dies tust. Nur, weil du es selbst so gelernt hast? Oder hast du Angst, dein Kind esse zu wenig? Kinder haben eine starke Verbindung zu den Bedürfnissen ihres Körpers. Sie essen, wenn sie Hunger haben. Ein Kind zum Essen zu zwingen, kann später zu einem gestörten Essverhalten führen.

6. So regst du den Appetit deines Kindes an:

Um den Appetit deines Kindes auf positive Art anzuregen, können diese Tipps helfen:

  • Wenn dein Kind nichts zu den Mahlzeiten essen will, lass es zwischendurch keine Snacks oder Süßigkeiten essen.
  • Versuche Produkte mit künstlichen Geschmacksverstärkern zu meiden. Wenn es diese häufig isst, wird ihm gesundes Essen fad schmecken.
  • Geht öfter spazieren und versuche, dein Kind körperlich auszulasten. Die Bewegung wird einen großen Einfluss auf seinen Appetit haben.

7. So trainierst du dein Kind, aufs Töpfchen zu gehen:

Das Töpfchen sollte immer am selben Ort stehen, wo das Kind es auch leicht sehen kann. Außerdem solltest du dein Kind niemals dazu zwingen, sich aufs Töpfchen zu setzen. Dank dieser Erziehungstipps wird dein Kind schnell und einfach trocken:

  • Am Anfang des Trainings solltest du nicht vergessen, dein Kind jedes Mal zu loben, wenn es sich auf das Töpfchen setzt. Dabei ist es egal, ob es etwas im Töpfchen hinterlassen hat oder sich nur mit heruntergelassener Hose daraufgesetzt hat, um Mama und Papa einen Gefallen zu tun.
  • Du kannst es außerdem damit versuchen, einen Teddybären neben das Töpfchen zu setzen und Märchen über Menschen, die trockene Hosen tragen, zu erzählen.

Auch wenn es manchen egoistisch oder auch nachlässig erscheinen mag, wenn man seine Kinder vieles selbst erledigen lässt, gibt diese „Faulheit“ den Kindern die Möglichkeit, unabhängiger und verantwortungsbewusster werden. Ein gesunder Egoismus seitens der Eltern gibt Kindern Raum für Entwicklung und macht auch das Leben der Eltern einfacher.

Quelle