Freundschaften begleiten uns ein Leben lang und nehmen für viele eine ähnlich hohen Stellenwert ein wie die eigene Familie. Auch eine gescheiterte Liebesbeziehung zu beenden, fällt häufig leichter, als eine langjährige Freundschaft aufzugeben. Doch manchmal bleibt einem nichts anderes übrig. Wenn eine Freundschaft mehr Belastung als Bereicherung ist und dir zunehmend die Energie raubt, ist es an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, ob du weiterhin an ihr festhalten willst.
Es gibt ein paar Anzeichen, an denen du erkennst, dass eure Freundschaft ungesund geworden ist. Denn wenn sie dir deine Lebensfreude nimmt und an deinem Selbstvertrauen nagt, kann sie dich auf Dauer sogar krank machen, und es ist besser, einen Schlussstrich zu ziehen.
1.) Ihr habt euch nichts mehr zu sagen.
Bei besten Freunden, die sich schon seit der Kindheit kennen, kommt es häufiger vor, dass sie irgendwann an einen Punkt kommen, an dem sie sich nicht mehr viel zu sagen haben. Was dich noch in der Schulzeit mit jemandem verbunden hat, spielt 10 Jahre später kaum noch eine Rolle. Neue Freundschaften und Beziehungen, Umzüge, Jobwechsel: All das prägt und verändert Menschen. Dabei kann es passieren, dass man den Draht zueinander verliert. Wenn das der Fall ist, sollte man versuchen, sich wieder anzunähern, oder aber schlicht akzeptieren, dass die Freundschaft vorbei ist und jeder mittlerweile seinen eigenen Weg geht.
2.) Ihr habt Geheimnisse voreinander.
Jeder Mensch hat Geheimnisse, auch vor seinem besten Freund. Und es ist auch vollkommen in Ordnung, dass man sich nicht alles erzählt. Aber deine Alarmglocken sollten klingeln, wenn dein Freund dir gezielt Dinge verschweigt, die er oder sie dir normalerweise erzählt hätte, ohne darüber nachzudenken. Du solltest dich in einem solchen Fall fragen, wie es dazu gekommen ist, dass das Vertrauen in eurer Freundschaft verlorengegangen ist. Womöglich gibt es jemanden, mit dem dein bester Freund seine Geheimnisse nun lieber teilt? Es ist aber definitiv ein Zeichen, dass eure Freundschaft so wie sie war, vorbei ist.
3.) Ihr könnt euch nicht mehr aufeinander verlassen.
Egal, ob bester Freund oder Partner: Wenn jemand dich angelogen, im Stich gelassen oder vor anderen bloßgestellt hat, ist das Vertrauen ganz schnell weg und lässt sich nur schwer wieder herstellen. Denn Vertrauen, Rückhalt und Ehrlichkeit sind wichtige Dinge, die eine Freundschaft ausmachen. Wenn diese fehlen, hat eure Freundschaft dauerhaften Schaden genommen. Fällt es dir schwer, über den Vertrauensbruch hinwegzukommen, ist es deshalb manchmal besser, eine Freundschaft zu beenden. Es bringt auch nichts, sich positive gemeinsame Erlebnisse aus der Vergangenheit in Erinnerung zu rufen. Denn ohne gegenseitiges Vertrauen kann auch die beste Freundschaft früher oder später nicht mehr funktionieren.
4.) Ihr seid aufeinander eifersüchtig.
Eifersucht ist in fast jeder Beziehung fehl am Platz und ein häufiger Grund dafür, dass Freund- oder Partnerschaften beendet werden. Doch besonders in Freundschaften hat sie nichts zu suchen. Sich rechtfertigen zu müssen, dass man auch mal etwas ohne den besten Freund unternimmt, oder ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen, ist nicht normal. Wenn jemand dir dein Glück oder andere Freundschaften nicht gönnt, ist es Zeit, die Reißleine zu ziehen. Denn diese Art der Kontrolle und Abhängigkeit hat in einer Freundschaft nichts zu suchen.
5.) Ihr vermisst euch nicht.
Früher habt ihr euch fast täglich gesehen und eine Woche ohneeinander fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Doch mit der Zeit wurde es immer seltener und in den Phasen zwischen den Treffen vermisst ihr euch nicht wirklich und habt auch kaum noch Kontakt? Wenn dies der Fall ist, solltet ihr euch gegenseitig eingestehen, dass sich eure Freundschaft verändert hat oder womöglich sogar vorbei ist und ihr euch in unterschiedliche Richtungen entwickelt habt. Das kann passieren und man sollte dann einfach ehrlich miteinander sein und die Freundschaft beenden – so schwer es im ersten Moment auch fallen wird.
6.) Eure Treffen werden zum „Pflichttermin“.
Du hast keine richtige Lust, deinen eigentlich besten Freund zu sehen, und spürst immer wieder den Impuls, eure Treffen abzusagen und es dir lieber auf der Couch gemütlich zu machen? Wenn zusätzlich nach jedem Treffen ein ungutes Bauchgefühl zurückbleibt, solltest du darüber nachdenken, ob eure Freundschaft noch einen Sinn hat. Denn mit Freunden verbringt man seine Freizeit, und Treffen sollten sich nicht wie Termine anfühlen, die man „erledigt“, sondern Freude bringen und das Leben bereichern. Sobald du dem widersprechende Anzeichen bemerkst und eure Freundschaft mehr zur Routine oder sogar psychischen Belastung geworden ist, wird es höchste Zeit, etwas an dieser Situation zu ändern und sie zu beenden.
7.) Eure Freundschaft ist einseitig geworden.
Freundschaften sollten wie gesagt das Leben bereichern. Doch manchmal passiert es, dass sie einseitig werden. Wenn du das Gefühl hast, dass dein bester Freund sich nur noch für seine eigenen Probleme und nicht mehr für dich interessiert oder du derjenige bist, der nur noch versucht, den Kontakt zu halten, ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass eure gemeinsame Basis bröckelt. Sprich deinen Freund offen an, dass dir die Balance fehlt, es dir aber wichtig wäre, wenn er oder sie sich auch für deine Belange interessiert. Sollte sich dennoch nichts ändern, bleibt dir eigentlich nur noch, die Freundschaft zu beenden.
In einer aktuellen Studie gaben 70 Prozent der Befragten an, dass ihnen Ehrlichkeit und eine vertrauensvolle Kommunikation in einer Freundschaft am wichtigsten sind. Wenn das Vertrauen verlorengeht, kann es passieren, dass Freundschaften abrupt vorbei sind. Das Ende einer Freundschaft kann sich aber auch langsam anbahnen, weil man sich im Laufe der Jahre einfach auseinandergelebt und verschiedene Wege eingeschlagen hat. Egal, warum du eine Freundschaft beendest, sei dir und deinem Freund gegenüber ehrlich und suche das offene Gespräch! So viel solltet ihr euch trotz der Differenzen wert sein. Und wie steht es bei dir?