„Früher war alles grau. Ich war am Leben, aber nicht lebendig.“ Das sagt die 22-jährige Taylor über ihr früheres Leben, bevor sie 2018 eine Hormonersatztherapie startete und damit ihre Geschlechtsangleichung vom Mann zur Frau begann.
Ihren Werdegang hält sie seitdem in zahlreichen Bildern fest. Insbesondere die direkten Gegenüberstellungen – wenn sich sie als damals unscheinbarer Junge zu Beginn ihres Studiums, zur Zeit ihres Coming-outs, zu Beginn der Hormonersatztherapie und schließlich mit pinkfarbener Lockenpracht zeigt – veranschaulichen eindrucksvoll Taylors Verwandlung, die nicht nur äußerlich ist.
Als die US-Amerikanerin aus Colorado anfing zu studieren, war sie depressiv, ohne Selbstvertrauen und es fiel ihr schwer, sich zu motivieren und Freude zu empfinden. Sie haderte mit sich selbst.
Sie war sich ihrer Transsexualität noch nicht bewusst und wollte ihre Unsicherheit kompensieren, indem sie versuchte, in ihrer Rolle als Mann mehr Selbstvertrauen zu finden. Taylor ließ sich einen Bart wachsen und fing sogar an, Gewichte zu stemmen und zu trainieren, um männlicher zu wirken.
Doch je maskuliner sie wurde, desto unwohler fühlte sie sich: „Ich benahm mich wie ein echter Mensch und tat Dinge, die echte Menschen tun würden, aber alles fühlte sich so vorgetäuscht an.“
Während des Studiums fand Taylor zu sich selbst. Sie akzeptierte nicht nur ihr feminines Erscheinungsbild, sondern gestand sich darüber hinaus ihre Transsexualität ein. Sie wagte sogar den lebensverändernden Schritt und startete eine Hormonersatztherapie.
„Schon kurz nach dem Beginn war der Unterschied erstaunlich. Nur wenige Tage nachdem ich Östrogen in meinem Körper hatte, hatte sich alles merklich verändert.“ Zum einen natürlich körperlich, da die Brüste anfingen zu wachsen und die Haut zarter wurde.
Zum anderen aber auch psychisch: „Es war, als könnte ich zum ersten Mal Farben sehen; als hätte ich gerade erst gelernt, zu lächeln; als hätte ich nie zuvor all die wunderschönen Bäume, Blume, Gräser und Steine um mich herum bemerkt.“
„Ich habe Emotionen wahrgenommen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren“, erzählt Taylor. Sie ist froh darüber, ihre Gefühle – egal, ob positiv oder negativ – nicht länger unterdrücken zu müssen.
Über ihren Werdegang als Transgender sagt sie: „Endlich sehe ich einen echten Menschen im Spiegel. Es ist, als wäre die Maske, die ich mein Leben lang getragen habe, langsam abgefallen. Mit jedem Tag ergibt mein Spiegelbild mehr und mehr Sinn.“
Taylor dokumentiert ihren Werdegang weiterhin auf Instagram unter dem Namen taylorave. Mittlerweile steht sie kurz vor ihrem Abschluss in Biochemie und hat sich mit Jessica, ebenfalls eine Transgender, verlobt. Die finale OP, um die Geschlechtsangleichung abzuschließen, steht noch aus.
Taylor zweifelt nicht daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Zusammengefasst würde ich sagen, dass ich mich jetzt 'echt' fühle. Ich fühle mich glücklich und richtig und bin zufrieden und dankbar, dass ich endlich als echter Mensch leben kann.“
Von weiteren Verwandlungen dieser Art erzählt zum Beispiel auch die Geschichte von Transgender Jaime, die Fotos ihrer Geschlechtsangleichung zeigt, sowie die Geschichte einer Mutter und ihres Sohnes, die sich beide als transsexuell geoutet haben.
Eine andere Form der Verwandlung zeigen diese 7 Menschen, die in nur einem Jahr ihre 300 kg Körpergewicht reduziert haben, sowie Kenny, der zeigt, wie sehr er sich nach 3 Jahren ohne Alkohol verändert hat.
Wie sehr einen Sport, Abstinenz oder so manches mehr verändern kann, zeigen auch diese 15 Menschen, die ihre Verwandlung im Netz zeigen.