200 Schwäne dröhnen sich auf Mohnfeld zu – und werden in eine Entzugsklinik eingeliefert

08.06.2023 12:44

Too high to fly: So ergeht es derzeit vielen Schwänen in der Slowakei. Die Tiere fressen auf einem Mohn von einem Feld und torkeln umher. Der Bauer des Mohnfeldes darf die Tiere aber nicht verscheuchen.

Von Drogenpartys (unter Menschen) hört man immer mal wieder. Aber unter Tieren? Zu einer ausschweifenden Rausch kommt es derzeit in der Slowakei, wie der SWR berichtet. Bis zu 200 Schwäne wirken berauscht, torkeln und bewegen sich seltsam. Die Vögel tummeln sich auf einem Mohnfeld in Patince an der Grenze zu Ungarn und machen sich über den Pflanzen her. Die Tiere kommen allem Anschein nach nicht mehr vom Opium weg.

Bauer darf Schwäne nicht vertreiben

"So etwas haben wir noch nicht erlebt. Dass Schwäne auch nur ein Stück vom Mohn abgrasen", sagt der Biobauer Balint Pem, dem das Mohnfeld gehört. Schließlich sind Mohnpflanzen – bis auf ihre Samen – giftig. Fünf Hektar des Feldes sollen die Vögel mittlerweile vernichtet haben.

Die berauschten Schwäne sollen auf dem Feld vor sich hinvegetieren und oftmals nicht mal mehr imstande sein zu fliegen. Umweltschützer:innen bringen Schwäne, die krank wirken, in eine Art Entzugsklinik – allerdings hat diese nur begrenzte Kapazitäten. Gleichzeitig darf Biobauer Pem die Schwäne nicht verscheuchen, da er bislang keine Genehmigung dafür hat die als geschützt geltenden Lebewesen zu vertreiben. Er darf lediglich in die Händeklatschen, um sie aufzuschrecken.

Kein Schadenersatz für zerstörtes Mohnfeld

Darüber hinaus hat er bislang keinen Anspruch auf Schadenersatzzahlungen durch seine Versicherung. Auch von Seiten des Staates schaut es schlecht für den Bauern aus. Dem slowakischen Umweltministerium zufolge seien durch Schwäne entstandene Schäden äußerst selten, weshalb der Staat nicht für diese aufkommt. Biobauer Pem bleibt die Option, die Schäden auf seinem Mohnfeld zu protokollieren – falls Schäden durch Schwäne demnächst doch erstattet werden

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